Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche
Seit 1998 versorgen wir Kinder und Jugendliche bis zu einem Alter von 21 Jahren und deren Angehörige, die in ihrem Heimatland oder auf der Flucht Opfer von Krieg und Gewalt wurden, ambulant in Hamburg. Wir sind ein multikulturelles und interdisziplinäres Team aus mittlerweile 16 Ärzt:innen, Therapeut:innen sowie Sozialpädagog:innen (Stand: August 2023). Wir bieten Psychotherapien, psychiatrische und psychosoziale Angebote, Familientherapien und psychoedukative Elterngruppen sowie non-verbale Therapieformen wie Kunsttherapie sowohl einzeln als auch in Gruppen an.
Die Behandlungen werden ungeachtet des Aufenthaltsstatus der Patient:innen durchgeführt und mittlerweile mit Hilfe von Sprachvermittler:innen angeboten. Seit 2022 koordiniert die Flüchtlingsambulanz die psychosoziale Versorgung von geflüchteten Kindern, Jugendlichen und deren Angehörigen aus der Ukraine, die in Hamburg angekommen sind. In Einzelfällen können diese direkt in der Flüchtlingsambulanz behandelt werden. Rund 100 Patient:innen nutzen dieses Angebot pro Quartal (Stand: August 2023).
Besonderheiten
Die Flüchtlingsambulanz hat 62 Sprachvermittler:innen unter Vertrag, die mehr als 32 Sprachen bedienen, darunter etwa Ukrainisch, Dari/Farsi, Fula, Kurmanci oder Mandinka. Voraussetzung für die Mitarbeit in der Flüchtlingsambulanz ist eine Pflichtfortbildung zu den Grundlagen und Besonderheiten des Dolmetschens im therapeutischen Setting. Durchschnittlich werden die Dolmetscher:innen 1600 Mal pro Quartal in der Flüchtlingsambulanz eingesetzt (Stand: August 2023).
Regelmäßig bietet die Flüchtlingsambulanz Fortbildungen für Berufsgruppen aus dem Bildungssektor, darunter Lehrer:innen, Erzieher:innen und Jugendhelfer:innen, an. Die Themen reichen vom Umgang mit traumatisierten Kindern und Jugendlichen mit Fluchterfahrung über berufsspezifische Fallsupervision bis zu Techniken zur Anspannungsregulation bei geflüchteten Jugendlichen.
Patient:innen und Herkunftsländer
In der Flüchtlingsambulanz werden jährlich rund 600 Patient:innen pro Jahr behandelt, die meisten von ihnen stammen aus Afghanistan, Syrien und Somalia.
Stellenwert in Deutschland
Die Einrichtung zählt zu den ältesten, größten und umfangreichsten ihrer Art in Deutschland.
Förderer
Gefördert wird die Flüchtlingsambulanz des
Ambulanzzentrum des UKE
u. a. von der Sozialbehörde sowie von der Stiftung
Children for Tomorrow
(CfT) mit ihrer Botschafterin Stefanie Graf. Darüber hinaus unterstützen die Stiftung "Hamburg macht Kinder gesund", die Neumann R. Stiftung sowie die Bürgerstiftung Hamburg die Ambulanz projektorientiert.