Sprechstunde für Myome und Blutungsstörungen
Myome sind gutartige hormonsensitive Tumore der glatten Muskulatur, die bei 20-40% der Frauen im gebärfähigen Alter auftreten. Sie sind die häufigsten gutartigen Tumore des Uterus bei Frauen im reproduktiven Alter.
Die häufigsten Symptome sind starke Periodenblutungen, Zwischenblutungen, Blutarmut (Anämie), Schmerzen während und außerhalb der Regelblutung, Druckbeschwerden bzw. Druckgefühl im Unterbauch, Unfruchtbarkeit und Komplikationen in der Schwangerschaft.
Im Rahmen der Sprechstunde erfolgt neben der Tastuntersuchung auch eine Ultraschalluntersuchung des Beckens von der Scheide bzw. der Bauchdecke aus. Die Befunde werden erklärt und die in Frage kommenden Behandlungsmöglichkeiten abhängig von der individuellen Lebenssituation der Patientin, ihren Wünschen, der Familienplanung und dem Ausmaß der Erkrankung (Größe und Anzahl der Myome) erläutert.
Die derzeitigen Behandlungsstrategien bestehen aus medikamentösen, operativen und radiologischen Verfahren.
Medikamentöse Behandlung:
Die Möglichkeiten einer medikamentösen Behandlung waren bis 2012 beschränkt. Über Jahre waren GnRH-Analoga die einzige wirksame Therapieoption aber aufgrund der starken Nebenwirkungen ist die Verwendung dieser Medikamente relativ eingeschränkt.
Seit 2012 steht in Form von Progesteronrezeptor-Modulator Ulipristalacetat (Esmya) ein neuartiges Präparat zur Verfügung. In den meisten Fällen kommt es zu einer Verminderung der Periodenblutung, oft auch zu einem Rückgang der Myomgröße.
Die Blutungsstörungen unter Myome können auch mittels anderer Medikamente, wie Gestagene, orale hormonale Kontrazeptiva und der Hormonspirale (Mirena) behandelt werden.
Operative Behandlung:
Im Rahmen der Myomsprechstunde wird die Patientin über die Vor- und Nachteile und den Ablauf aller Verfahren, sowie über mögliche Risiken und Komplikationen ausführlich aufgeklärt.
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Myomausschälung (Enukleation)
Bei Patientinnen mit noch bestehendem Kinderwunsch und Frauen mit ausgeprägtem Wunsch nach Erhalt der Gebärmutter kommen diese Verfahren in Betracht. Je nach Sitz und Größe der Myome kann die Myomausschälung (Enukleation) durch eine Bauchspiegelung (konventionelle Laparoskopie oder Robotic Surgery) oder durch eine Gebärmutterspiegelung (Hysteroskopie) von vaginal erfolgen. In seltenen Fällen muss ein Bauchschnitt erfolgen. Wann immer möglich werden die schonenderen minimal-invasiven Operationen (konventionelle Bauchspiegelung und Robotic Surgery mittels da Vinci-System ) bevorzugt. Hierdurch werden Komplikationsrate, postoperative Beschwerden und Dauer des Krankenhausaufenthaltes deutlich reduziert. Bei der Robotic Surgery (da Vinci-System) spielt die Lage der Myome eine geringere Rolle. Das da Vinci-System bietet einen einzigartigen hohen Grad der Steuerbarkeit und trägt somit zu einer präzisen und sorgfältigen Wiederherstellung der Gebärmutterwand bei besonders bei Pat. mit Kinderwunsch.
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Gebärmutterentfernung (Hysterektomie)
Bei der Gebärmutterentfernung besteht die Möglichkeit nur den Gebärmutterkörper zu entfernen und den Gebärmutterhals zu erhalten (suprazervikale Hysterektomie), oder die komplette Gebärmutter zu entfernen (totale Hysterektomie).
Außerdem gibt es auch für die Gebärmutterentfernung verschiedene Zugangswege. Die Gebärmutter kann durch die Scheide (vaginale Hysterektomie), mittels Bauchspiegelung, Robotic Surgery (konventionelle laparoskopische oder Roboter-assistierte Hysterektomie) oder durch eine Kombination beider Verfahren (laparoskopisch assistierte vaginale Hysterektomie) und über einen Bauchschnitt (abdominale Hysterektomie) entfernt werden.
Die Wahl der Methode ist u.a. abhängig von der Größe der Gebärmutter, Voroperationen und Vorerkrankungen der Patientin.
Auch hier werden die minimal-invasiven (konventionelle Laparoskopie und Robotic Surgery) den offenen Verfahren, vorgezogen. Die konventionelle Laparoskopie ist sehr effektiv in vielen Fällen. Allerdings für schwierige oder komplexe Hysterektomien sind die starren Instrumente in der Regel nicht geeignet. Hier hat die Robotic Surgery (da Vinci-System) deutliche Vorteile.
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Endometriumablation und Radiofrequenz-Ablation (NovaSure)
Alternative zur Hysterektomie bei Patientinnen mit Blutungsstörungen
Einfache Methoden zur Abtragung der Gebärmutterschleimhaut
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Radiologische Behandlung (Myomembolisation)
Hierbei werden die Gefäße, die das Myom versorgen, künstlich verschlossen.
Über die große Arterie in der Leiste wird ein Katheter bis zum Gefäß, welches das Myom versorgt, eingeführt. Über diesen Katheter werden kleine Kunststoffkügelchen in das Gefäß eingespritzt, die eine reduzierte Blutversorgung zur Folge haben und dadurch zur Verkleinerung des Myoms führen.
Möchten Sie sich in unserer Myomsprechstunde beraten und ggf. behandeln lassen oder wünschen Sie eine Zweitmeinung stellen Sie sich gerne im Rahmen der Sprechstunde vor.
Kontakt Terminvergabe: Telefon:
SPRECHZEITEN:
Mittwoch 8:00 - 13:00 Uhr
Adresse:
Neues Klinikum
Gebäude O 10, Parterre
Leiter der Myomsprechstunde
- Leitung operative gynäkologische Onkologie
- Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
- Fakultative Weiterbildung spezielle operative Gynäkologie
- Schwerpunkt spezielle Geburtshilfe und Perinatalmedizin