Kinder aus Suchtfamilien stärken

AUF DEM TRAMPOLIN

Hoch springen, weich landen: Ein Trampolin fängt Kinder sanft auf und schützt sie vor Verletzungen. Eine ähnliche Funktion hat das gleichnamige Programm, das 2008 vom Deutschen Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters (DZSKJ) im UKE zusammen mit dem Deutschen Institut für Sucht- und Präventionsforschung (DISuP) entwickelt wurde.

Sucht verstehen und damit umgehen

Es richtet sich an Kinder zwischen acht und zwölf Jahren, deren Eltern alkohol- oder drogensüchtig sind. „Kinder leiden oft unter der elterlichen Sucht und fühlen sich mit ihrem Problem alleingelassen. Außerdem wissen wir, dass Kinder aus Suchtfamilien stärker gefährdet sind, später selbst abhängig zu werden oder psychisch zu erkranken“, sagt DZSKJ-Leiter Prof. Dr. Rainer Thomasius. In dem standardisierten Programm erfahren die Kinder viel über das Thema Sucht und lernen, mit dem Problem umzugehen.

Die Wirksamkeit von Trampolin ist wissenschaftlich erwiesen. Es wurde in 27 Beratungsstellen mit mehr als 200 Kindern unter Studienbedingungen erprobt. Nach dem Programm wussten die teilnehmenden Kinder besser über das Thema Sucht Bescheid als Kinder einer Vergleichsgruppe; außerdem fühlten sie sich psychisch weniger stark belastet. Inzwischen wird das Präventionsprogramm bundesweit eingesetzt.