Unsere ersten Wochen am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE)
Am 01. Oktober 2019 war es endlich soweit und unser duales Studium am UKE hat begonnen. Wer wir sind? Die drei neuen dualen Studierenden aus den Bereichen Wirtschaftsingenieurwesen , Wirtschaftsinformatik und Betriebswirtschaftslehre - Leon Friedrichs, Maximilian Noelle-Wying und Miriam Woltran. Nachdem wir in unserer ersten Woche an den Einführungstagen für neue Mitarbeitende teilgenommen haben, ging es in der folgenden Woche in die sogenannten Hospitationswochen. Diese sind dazu gedacht, unterschiedliche Bereiche des UKE kennenzulernen und so einen ersten Eindruck von den verschiedenen Tätigkeiten in unserem Praxisunternehmen zu gewinnen.
Unsere erste Hospitationswoche im UKE begann im Zentrum für molekulare Neurobiologie. Angeknüpft an unser Wissen aus dem schulischen Biologieunterricht, haben wir erste Einblicke in den Forschungsbereich bekommen und viel über aktuelle Experimente mit Fruchtfliegen erfahren. Um aus den Verhaltensmustern der Individuen, Erkenntnisse für den Menschen zu gewinnen, müssen zahlreiche Bedingungen bei der Versuchsdurchführung beachtet werden. Beispielsweise müssen die Labore ganz bestimmte Temperaturen oder Lichtverhältnisse aufweisen. Kleine Feinheiten können hier einen Unterschied ausmachen. Schließlich müssen am Ende bei Veröffentlichung der Forschungsergebnisse lückenlose Beweise präsentiert werden. Ein weiterer Bestandteil dieser Woche war der Besuch in der Zahnklinik, wo wir die Röntgenabteilung mit ihren hochtechnologischen Geräten genauer kennenlernen durften. Ebenso spannend war der Tag im epidemiologischen Studienzentrum, welches das Langzeitprojekt Hamburg City Health Study gestartet hat. Bei dieser Studie werden die Ergebnisse der Gesundheitsuntersuchungen tausender Menschen aus Hamburg gesammelt und ausgewertet. Das große Ziel der Studie ist es, das Zusammenspiel von Umwelt, Biologie, Genetik und Lebensstil zu beleuchten.
In unserer zweiten Woche am UKE haben wir Einblicke in genau das bekommen, was sich vermutlich die meisten von Ihnen vorstellen, wenn Sie an ein Krankenhaus denken. Im sogenannten Zentrum für Anästhesiologie und Intensivmedizin durften wir einen Tag in der Notaufnahme verbringen und hatten die Möglichkeit, live bei mehreren Operationen dabei zu sein. Direkt am ersten Tag durften wir ausgerüstet mit der passenden Kleidung in einen Operationssaal und das erleben, was man sonst nur aus Grey‘s Anatomy kennt. Genauer gesagt handelte es sich um eine Operation, bei der ein roboter-assistiertes Chirurgie-System (Da Vinci) angewendet wurde. An anderen Tagen hatten wir die Möglichkeit uns eine Kehlkopfoperation und einen neurochirurgischen Eingriff anzusehen. In dieser Woche ist uns erneut bewusst geworden, was für einzigartige Chancen uns hier am UKE bereits zu Beginn des Studiums ermöglicht werden. Wer kann schon von sich behaupten, bereits live eine OP miterlebt zu haben? Darüber hinaus durften wir einen Tag in der zentralen Notaufnahme verbringen und uns die Schockräume, Behandlungszimmer sowie den Empfang der Patienten ansehen. Hier ging es zwar nicht ganz so turbulent zu wie man vielleicht zunächst denken würde, trotzdem war es sehr spannend die täglich unterschiedlichen Herausforderungen der Mitarbeitenden verfolgen zu können. Ein besonderes Highlight in dieser Woche war außerdem ein Abstecher auf den Hubschrauberlandeplatz, von wo wir den Ausblick auf den gesamten Campus genießen konnten.
In der dritten Woche trennten sich dann unsere Wege. Zwei von uns durften eine Woche lang der Kaufmännischen Leitung und ihrer Assistenz des Ambulanzzentrums sowie der Inneren Medizin über die Schulter schauen. Es ging also um Zahlen, Zahlen und noch mehr Zahlen. Klingt erstmal langweilig. War aber das genaue Gegenteil! In spannenden Meetings und umfassenden Hochrechnungen haben wir uns den Ist-Zustand sowie die Prognosen für die kommenden Monate angeguckt und konnten dabei jedes einzelne Detail nachvollziehen und zurückverfolgen. Weiterhin ging es auch um die Planung kommender sowie um die Nachbereitung bereits vollendeter Projekte. Außerdem hatten wir die Möglichkeit, im Rahmen eines Pflegepraktikums die Welt der Krankenpfleger und Krankenpflegerinnen kennenzulernen. Die Frühschicht war angesagt, also ging es um 6:15 Uhr los. Pünktlich wie immer fingen wir direkt mit einem kurzen Übergabebriefing von Nacht- zu Frühschicht an. Anschließend ging es in den stationären Alltag über, der viele positive Überraschungen beinhaltete.
In der letzten Woche durften wir den Kaufmännischen Leiter der Radiologie und Endoskopie eine Woche lang begleiten. Erneut mussten wir einen Halbmarathon über das gesamte UKE-Gelände gehen, um alle Großgeräte wie MRs, Röntgengeräte etc. zu begutachten. Riesige Geräte, die durch ihre Größe den Anschein erweckten, dass die Gebäude um sie herum gebaut werden mussten - denn durch die Eingangstür haben sie offensichtlich nicht gepasst. In dieser Woche fand glücklicherweise die EndoClubNord Messe hier in Hamburg statt. Das UKE streamte live Operationen aus den eigenen Sälen der Endoskopie zur Messe Hamburg. Natürlich war dies mit erheblichen Vorbereitungen verbunden, die ich über die Tage verfolgen konnte. Am Freitag war es dann soweit und wir hatten die Möglichkeit das Filmteam, die Regie und alle aufgeregten Ärzte zu verfolgen und das Geschehen hautnah zu erleben
In diesen vier Wochen hat sich für uns definitiv erneut bestätigt, dass wir uns ein besonderes und spannendes Praxisunternehmen ausgesucht haben. Das UKE vereint so viele unterschiedliche Fachrichtungen und Berufsgruppen, sodass man immer wieder über seinen Tellerrand blicken und die Tätigkeiten anderer Bereiche kennenlernen kann.