NEXT18 - Fix Digital
Am 21. und 22. September fand auf der Hamburger Reeperbahn die NEXT Conference statt. Das Digitalfestival findet im Rahmen des Reeperbahn Festivals statt und bringt jährlich 1.500 internationale Vordenker, innovative Unternehmen und vielversprechende Start-ups zusammen, um über Herausforderungen und Strategien der digitalen Transformation zu diskutieren.
ABK-Veranstaltungsmanagerin Sandra Schindler hat die NEXT18 besucht und ihre Highlights zusammengefasst.
Die NEXT18 stand unter dem Motto “Fix Digital”: Technologien erfüllen immer mehr menschliche Bedürfnisse. Die Unternehmensberatung Gartner sagt voraus, dass wir in 2020 mehr Konversationen mit Chatbots als mit unserem/r Partner/in haben werden. Klingt utopisch, dabei stehen die meisten von uns täglich in Interaktion mit Siri, Alexa oder Google Home. Die Herausforderung ist, die Entwicklung und Nutzung digitaler Technologien unter Kontrolle zu halten, es bedarf digitaler Bürger statt bloßer Konsumenten.
Die spannendsten Beiträge
David Mattin, TrendWatching
David Mattin, Global Head of Trends & Insights bei TrendWatching, hat in seiner Keynote “Human after all: new technologies and the search for meaning” die Trends und Erwartungen an Technologien des 21. Jahrhunderts zusammengefasst. Während die physischen und materiellen Bedarfe bereits jetzt gut von Technologien bedient werden, wird es künftig vor allem um höhergestellte Grundbedürfnisse wie Beziehungen, Stati und Glauben gehen.
Im NEXT-Blog finden Sie eine Zusammenfassung der Keynote, den gesamten Beitrag finden Sie hier als Video .
Lernen in der Zukunft
Jeremy Abbett, Creative Evangelist bei Truth Dare Double Dare: “Where the end starts: the pursuit of lifelong learning” &
Pip Jamieson, Gründer & CEO, The Dots: “What we need to learn today, to be ready for tomorrow”
Bis heute basiert unser Bildungssystem auf Standards, die im Industriezeitalter festgelegt wurden. Noten werden nach wie vor mehr wertgeschätzt als das Lernen. Dieses Vorgehen ist überholt und passt nicht zu den Anforderungen der modernen Arbeitswelt. Statt in Noten und Jobtiteln sollte der Ansatz “skills first” gelebt werden.
Für das Lernen bedeutet dies: Neugier ist der Ursprung vom Lernen und muss stärker gefördert werden. Dies kann geschehen durch:
- Fragen stellen: viel zu oft wird Schülern beigebracht, Antworten auswendig zu lernen anstatt Dinge zu hinterfragen und selbst auf die Lösungen zu kommen
- Vorurteile zurückhalten: Kreativität braucht ein vorbehaltsfreies Umfeld
- Suche nach dem Unbekannten: Inspiration findet man jenseits der bekannten Pfade
Um die künftig benötigten Soft Skills besser vermitteln zu können, sollten Bildungseinrichtungen die Kreativität wieder mehr fördern und künstlerische Fächer in ihre Ausbildungen integrieren.
Manuel Dolderer, Co-Gründer der CODE University: “How curiosity can help transform education”
800 Mio. Jobs werden in 10 Jahren automatisiert sein, AI kann heute schon 80 % der Prozesse in der Produktion automatisieren. Die Herausforderung für Ausbildungsbetriebe besteht darin, dass man bei Technologien immer nur den Status quo kennt, aber nicht, welche Fähigkeiten in 5 Jahren gebraucht werden. Um Auszubildende dennoch möglichst gut auf die Arbeitswelt vorzubereiten, sind folgende Lerninhalte essenziell:
- Kollaborative Arbeitsweisen, um in interdisziplinären Teams arbeiten zu können > Bildung eines weQ (gemeinsame Intelligenz)
- Kreative Lösungsansätze
- Unternehmerische Grundhaltung: Probleme erkennen und Lösungen entwickeln
- Neugier, Lust auf lebenslanges Lernen
- Fähigkeit, mit Technologien umzugehen
- Kritisches Urteilsvermögen / ethische Abwägungen