Arbeitsgruppe
Psyche und (religiöse) Radikalisierungsprozesse
Projekt GeRaMed
Geschlecht und Radikalisierung im Phänomenbereich Islamismus im Zeitalter neuer Medien (GeRaMed)
Das vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) geförderte Projekt „Geschlecht und Radikalisierung im Phänomenbereich Islamismus im Zeitalter neuer Medien (GeRaMed)“ untersucht islamistische Radikalisierungsprozesse von Frauen und Mädchen unter besonderer Berücksichtigung der Rolle sozialer Medien und Online-Propaganda.
„GeRaMed“ kann dabei an die Erfahrungen des Projektteams anknüpfen, das bereits von 2020-2023 für das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf am BAMF-geförderten Projekt „ZiVI-Extremismus“ („Zielerreichungs- und Verlaufsbewertungsinstrument zur Einschätzung des Handlungs- und Interventionsbedarfs bei islamistisch begründeter Radikalisierung“) mitgewirkt hat. Das Vorhaben wurde damals vom Universitätsklinikum Ulm in Kooperation mit dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) umgesetzt. Hierbei entstand eine Handreichung für Beratungskräfte, die in der Präventions- und Interventionsarbeit auf dem Gebiet des islamistischen Extremismus tätig sind ( Weitere Informationen auf www.bamf.de ).
Im Rahmen der dort erfolgten internationalen Literaturrecherche, der Rückmeldungen der Netzwerkpartner:innen der Beratungsstelle „Radikalisierung“ im BAMF sowie der empirischer Erhebungen sind Risiko- und Schutzfaktoren in der Auseinandersetzung mit islamistischen Radikalisierungsprozessen herausgearbeitet worden. Daran anknüpfend wurden Bedarfe für eine Untersuchung erkannt, die sich mit radikalisierungsunterstützenden und -hemmenden Faktoren bei Frauen in realweltlichen Kontexten – allen voran der Rolle des digitalen Raums – auseinandersetzt.
An diesem Punkt setzt das Projekt „GeRaMed“ an.
Ziel des Projektes ist es, die Rolle der Frauen im Phänomenbereich Islamismus im Zeitalter von sozialen Medien zu beleuchten. Hierzu sind wissenschaftliche Untersuchungen von Prozessen der Hinwendung zu und der Abkehr vom Islamismus bei Frauen vorgesehen. Besonders relevant ist dabei auch die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Radikalisierungsverläufen von Frauen und Mädchen, die zwischen 2012 und 2019 islamistisch motiviert zum sog. IS ausgereist sind. Die zentralen Erkenntnisse des Projektes sollen schließlich in der Entwicklung einer Handreichung für Fachkräfte der Distanzierungs- und Deradikalisierungsarbeit im deutschlandweiten Beratungsnetzwerk der Beratungsstelle „Radikalisierung“ im BAMF münden, um den Praktiker:innen neue, wissenschaftlich fundierte Impulse für ihre Arbeit zur Verfügung zu stellen.
gefördert durch
Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF)
Art der Förderung
BAMF-Projektförderung
Projektzeitlauf
01.01.2023 - 31.12.2025
Studienteam UKE
Studienleitung
- Fachärztin
- Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie
- Verhaltenstherapie
- Tiefenpsychologie
Projektmitarbeiter:innen
- Wissenschaftler
- Arzt
- Psychologische Psychotherapeutin in Ausbildung
- Wissenschaftliche Mitarbeiterin
- Wissenschaftler
Publikationen
Allroggen, M., Rau, T., Karow, A., Ohls, I. (2022). ZiVI-Extremismus – Das Zielerreichungs- und Verlaufsbewertungsinstrument zur Einschätzung des Handlungs- und Interventionsbedarfs bei islamistisch begründeter Radikalisierung: Eine Unterstützung zur strukturierten Beratungsarbeit, Falldokumentation und Einschätzung von Gefährdungssituationen. (BAMF)
Rau, T., Eberl, K., Kiesler, L., Hosseini, D., Allroggen, M. & Ohls, ) (2022). Wie „ZiVI-Extremismus“ Beratungsstellen für Deradikalisierung unterstützen kann. Ein Instrument für strukturierte Beratung, Dokumentation von Fällen und Einschätzung von Gefährdungssituationen. (BpB)
Kontakt
Fragen zur Studie richten Sie bitte an: i.ohls@uke.de
Hilfe finden Sie hier: www.beratungsstelle-radikalisierung.de