Forschungsschwerpunkt Infektiologie
Die Invasive pulmonale Aspergillose (IpA) und die Candidämie bei intensivpflichtigen Patienten
Bei kritisch kranken Patienten ist die Mortalität dieser Infektionen sehr hoch (Candidämie: 60% und invasive pulmonale Aspergillose: 66% in der Klinik für Intensivmedizin). Eine Verbesserung und Beschleunigung der Diagnosestellung mittels spezieller klinischer und laborchemischer Methoden birgt ein hohes Potential diese Mortalität zu senken und ist der Schwerpunkt der Arbeitsgruppe Mykosen.
Die invasive pulmonale Aspergillose ist eine schwerwiegende Erkrankung mit einer hohen Mortalität (37%-92%). Die Inzidenz der IPA auf Intensivstationen ist nach wie vor nicht ausreichend geklärt und liegt zwischen 0,3% und 19%. In den letzten zwei Jahrzehnten wurde die IPA jedoch als eine neu auftretende Erkrankung bei Patientinnen und Patienten auf Intensivstationen ohne klassische Risikofaktoren dokumentiert. Auch die Etablierung neuer Therapiemöglichkeiten in der Onkologie mit „Small-Molecule Kinase Inhibitoren“ (SMKI) und die CAR (Chimeric Antigen Receptor) T Zell Therapie haben zu einem Anstieg der invasiven IPA geführt. Des Weiteren konnten während der Influenza Epidemien seit 2009 und auch dieses Jahr während der SARS-CoV-2 Pandemie invasive pulmonale Aspergillosen bei Patientinnen und Patienten ohne klassische Risikofaktoren vermehrt beobachtet werden.
Empfehlungen und Leitlinien onkologischer Gesellschaften wurden entsprechend in den letzten Jahren aktualisiert, finden jedoch häufig bei kritisch kranken Patientinnen und Patienten keine Anwendung. 2012 wurden von Blot et. al erstmalig Diagnosekriterien für die Behandlung auf Intensivstationen veröffentlicht. Wir konnten in einer prospektiven Studie diese Kriterien verifizieren und zeigen, dass die Einbeziehung des Aspergillus Antigen Tests (Galactomannan) in diese Kriterien sinnvoll und notwendig ist.