Schluckstörungen (Dysphagie)

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Universitäres Dysphagiezentrum Hamburg

Schluckstörungen (Dysphagie)

Unser Diagnostik- und Behandlungsangebot

Unsere Tagesklinik zeichnet sich durch Abdeckung des gesamten klinischen Spektrums von Diagnostik bis Therapieeinleitung bei Schluckstörungen aus:

  • Einschluss aller Arten von Schluckstörungen: kindliche Fütter- und Schluckstörungen, neurologische, organische, funktionelle oder altersbedingte Schluckstörungen.
  • videoendoskopische Schluckuntersuchung FEES (gerne Einbeziehung der bereits behandelnden Logopädinnen und Logopäden in die Untersuchung)
  • Diagnostik, Beratung, Therapieanbahnung und Empfehlungen für alle Altersgruppen (Säuglings- und Kindesalter bis ins hohe Erwachsenenalter), ggf. Block- und Intervalltherapie
  • Manuelle Therapie (nach R. Horst; J. Lieberman; G. Münch) bei Schluckstörungen, Globusgefühl und VCD
  • ggf. Ernährungsberatung, Trachealkanülenmanagement, Physiotherapie
  • ggf. interdisziplinäre Zusammenarbeit mit HNO, MKG, Radiologie, Neurologie, Pädiatrie, Neuropädiatrie, Gastroenterolgie und interdisziplinärer Endoskopie des UKE

Was sind Schluckstörungen?

Unter einer Schluckstörung (Dysphagie) versteht man eine Störung bei der Aufnahme, der Zerkleinerung und dem Transport von fester und flüssiger Nahrung und von Speichel. Sie kann in jedem Lebensalter auftreten, als akutes Ereignis (z.B. nach einem Schlaganfall) oder in Form einer schleichenden Entwicklung (bei Tumoren oder neurologischen/ degenerativen Erkrankungen wie z.B. Parkinson).

Eine eingeschränkte orale Ernährung kann zu Gewichtsverlust und Mangelernährung führen. Bei dauerhaftem Verschlucken können lebensbedrohliche Situationen wie z.B. eine Aspirationspneumonie entstehen.

Schlucken zählt zu den häufigsten Bewegungsvorgängen des Menschen: pro Tag schluckt man zwischen 600 und 2000 mal. Eine Schluckstörung kann zu einer erheblichen Beeinträchtigung der Lebensqualität führen.

Ursachen von Schluckstörungen

Störungen des Schluckablaufs können durch Missempfindungen, Funktionseinschränkungen, Erkrankungen hervorgerufen werden, wie z.B.:

  • Entzündliche Erkrankungen oder muskuläre Veränderungen im Bereich des Mundes, der Zunge, des Rachens, der Speiseröhre.
  • Sensibilitätsstörungen
  • Fremdkörpergefühl im Hals ("Globusgefühl").
  • Schlaganfall, Schädelhirntrauma, neurologisch / degenerative Erkrankungen, Tumoren.

Diagnostik, Beratung, Therapie bei Schluckstörungen in unserer Klinik

Die Diagnostik bei Schluckstörungen ist eine interdisziplinäre Aufgabe und wird in unserer Tagesklinik von Ärzten, Logopäden und Pflegepersonal durchgeführt. Dabei werden die Sensibilität, die Motorik und die Koordination der komplexen Bewegungsabläufe begutachtet.

Die Beurteilung des Schluckaktes erfolgt während des Schluckens mittels eines flexiblen Endoskops durch die Nase.

Es wird hierfür angefärbtes, angedicktes Wasser unterschiedlicher Konsistenz und angefärbter Keks (fest, breiförmig, flüssig) verabreicht. Andere Nahrung mit für den Patienten "schwierigen Konsistenzen" können gern mitgebracht werden.

Die Untersuchung wird auf Video aufgezeichnet und anschließend mit dem Patienten besprochen.

Logopädische Beurteilung / Behandlung in unserer Klinik

Es wird durch die Logopädin ein Sicht-, Tast- und Bewegungsbefund der am Schlucken beteiligten Muskulatur durchgeführt. Untersucht wid die muskuläre Spannung von Kehlkopf-, Zungen-, Hals- und Schultermuskulatur und die Beweglichkeit des Kehlkopfes, des Zungenbeins und des Kopfes.

Sollten Einschränkungen bestehen, die den Schluckvorgang beeinträchtigen können, wird versucht, mit manueller Therapie über eine Mobilisation der Strukturen eine Veränderung herbeizuführen. Die Behandlung erfolgt überwiegend im Liegen auf einer Behandlungsliege. Die meisten Techniken lassen sich aber auch im Sitzen (z.B. im Rollstuhl) durchführen. Bei Bedarf werden kompensatorische Schlucktechniken angeleitet.

Anschließend wird, wenn möglich (z.B. nach dem Mittagessen, das die Patienten im Rahmen des Tagesklinikaufenthalts erhalten) überprüft, ob sich die Mobilisation oder die Schlucktechnik positiv auf den Schluckvorgang ausgewirkt hat.

Die Patienten werden ausführlich zu ihrer individuellen Problematik beraten.Ggf. werden Behandlungsvorschläge für die ambulante Therapie gemacht oder ein individuelles Eigenübungsprogramm erstellt.

Bei Kontrolluntersuchungen werden Verläufe kontrolliert, Übungsprogramme erweitert oder modifiziert oder bei Bedarf die manuelle Therapie fortgesetzt.