Augmentation
(Unterfütterung der Stimmlippen)
Bei der Augmentation (Unterfütterung) handelt sich um eine Volumenvermehrung der Stimmlippen. Zur Unterfütterung können künstliche Materialien (z.B. Hyaluronsäure, Hydroxylapaptit) oder körpereigenes Fett verwendet werden. Wir führen die Augmentation in unserer Klinik ausschließlich in lokaler Betäubung mit künstlichen Materialien durch.
Bei verschiedenen Erkrankungen kann es dazu kommen, dass die Stimmlippen keinen ausreichenden Schluss mehr erreichen und eine Heiserkeit entsteht. In diesem Fall kann neben dem Stimmtraining auch eine Augmentation/Unterfütterung Therapie der Wahl sein. Die Indikation für eine Augmentation stellen wir in einem obligatorischen vorherigen tagesklinischen Aufenthalt.
Hierbei erfolgt auch die Entscheidung, welches Material verwendet werden soll (kürzer oder länger wirksames resorbierbares Material) und die Aufklärung für den Eingriff. Eine Begleitperson ist am Tag der Augmentation notwendig, um den Patienten auf dem Heimweg zu begleiten.
Der Ablauf am Tag der Augmentation:
- Es darf zu Hause gefrühstückt werden. Es ist nicht notwendig, nüchtern zu kommen.
- Eine Stimmaufnahme erfolgt durch die Gesundheits- und Krankenpflegerinnen
- Erhebung der Vitalparameter (Blutdruck, Puls und Sauerstoffsättigung)
- Anästhesie der Rachenstrukturen (durch Sprühen und Tupfen) sowie des Kehlkopfes
- Einführen eines starren Endoskopes in den Mundraum zur Sicht auf den Kehlkopf
- Einspritzen des Materials in die Stimmlippen in direkter transoraler Technik (durch den Mund)
- Ca. 30 min nach dem Einspritzen erfolgt eine Kontrolle des Kehlkopfes
- Postoperative Stimmruhe ist nicht erforderlich
Im Anschluss wird ein Bericht für die einweisende Arztpraxis und die Patient:innen ausgehändigt. Für die Heimreise sollte eine Begleitperson zur Verfügung stehen, wie es in der Aufklärung besprochen wurde.
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Welche Nebenwirkungen können bei der Augmentation auftreten?
Wie bei jedem ärztlichen Eingriff kann eine vollständige Risikofreiheit nicht garantiert werden. Ernsthafte Komplikationen sind aber bei einer Stimmlippen-Unterfütterung in örtlicher Betäubung sehr selten. Über alle Risiken und Nebenwirkungen werden die Patient:innen in einem persönlichen Arztgespräch aufgeklärt.
Eine leichte Verschlechterung der Atmung, insbesondere bei Belastung, ist möglich. Dies resultiert aus der Verengung der Stimmritze, die ja zur Stimmverbesserung erwünscht ist.
Bei Einbringen von körperfremden Substanzen in den Körper sind theoretisch immer entzündliche oder allergische Reaktionen möglich.
Wie bei allen operativen Eingriffen besteht grundsätzlich die Möglichkeit einer Blutung und Entzündung. Wegen des schonenden Vorgehens ist dieses Risiko aber meist sehr gering. Eventuelle kleinere Schleimhautverletzungen heilen schnell von selbst ab.
Es können auch Schwellungen an den Stimmlippen über die gewünschte Unterfütterung hinaus auftreten, die zu einer in der Regel nur kurz andauernden Stimmverschlechterung führen kann. Bleibende Stimmverschlechterungen sind sehr selten. Eine starke Anschwellung im Kehlkopf, die Atemnot verursachen kann, ist nur in Ausnahmefällen zu befürchten.
Vorübergehende leichte Schmerzen oder Schluckbeschwerden sind möglich. -
Welche Alternativen zur Augmentation in lokaler Betäubung gibt es?
Die Augmentation der Stimmlippen kann alternativ zur lokalen Betäubung auch in Vollnarkose durchgeführt werden, zum Beispiel, wenn die Durchführung in Lokalanästhesie aufgrund eines stark ausgeprägten Würgereizes trotz Betäubung nicht möglich ist. Eine weitere Möglichkeit zur Therapie eines unvollständigen Stimmlippenschlusses ist eine Operation von außen (Thyreoplastik), bei der körpereigener Knorpel oder andere Materialien über einen Schnitt von außen in den Kehlkopf eingebracht werden, um die Stimmlippe mehr in die Mitte zu bringen.
Die Stimmtherapie ist eine alternative bzw. eine ergänzende Therapie zu operativen Verfahren.