Transjugulärer intrahepatischer portosystemischer Shunt (TIPS / TIPSS)
Eine häufige Komplikation der fortgeschrittenen Leberzirrhose ist die Erhöhung des, beim Gesunden 3-6 mmHg messenden Drucks in Pfortader,dem Portalgefäß, dass der Leber nährstoffreiches Blut zuführt. Übersteigen die intrahepatischen Drücke 12-15 mmHg können gravierende Komplikationen der sogenannten portalen Hypertension wie zum Beispiel Aszites (Bauchwasser) und Varizenblutungen (Krampfaderblutungen) im Verdauungstrakt auftreten. Der transjuguläre, intrahepatische portosystemische Shunt (TIPS) ist eine minimalinvasive und effektive Methode zur Behandlung der portalen Hypertension.
Über einen Zugang durch die Vena jugularis interna (innere Halsvene) und nach Passage des rechten Herzvorhofes wird eine Lebervene katheterisiert. Über diese wird unter Ultraschallkontrolle ein zentraler Ast der Pfortader punktiert und mittels eines dünnen Führungsdrahtes ein Stent eingebracht. Zuvor erfolgt die Kontrolle des Pfortaderdruckes und eine Aufweitung des Pfortaderastes mittels eines dünnen Ballons. Der Shunt liegt nun innerhalb des Lebergewebes und verbindet einen Pfortaderast mit einer Lebervene bzw. im weiteren der unteren Hohlvene, die das Blut aus der unteren Körperhälfte zum rechten Herzen führt. Durch diese Shuntverbindung wird der Druck in der Pfortader signifikant vermindert und Komplikationen behoben.
Der gesamte Eingriff erfolgt unter leichter Sedierung und Lokalanästhesie und beläuft sich auf ca. 60-90 Minuten. Mit über 100 TIPS-Implantation im Jahr sind wir eines der größten TIPS-Zentren in Deutschland.
Zur Nachsorge werden regelmäßige Kontrolltermine zur ambulanten Duplex-sonographischen Untersuchung der Shuntfunktion und -durchlässigkeit vereinbart.