Das ERAS® Programm (Enhanced Recovery After Surgery) dient der Optimierung der Erholung des Patienten nach einem großen chirurgischen Eingriff.
Mit der Standardisierung der Behandlungsabläufe, die auf den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhen, kann das postoperative Komplikationsrisiko gesenkt und eine raschere Entlassung angestrebt werden.
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Für welche Patienten ist ein Einschluss in das ERAS® Programm aktuell möglich
- Alle Patienten, bei denen eine Operation an der Bauchspeicheldrüse, an der Speiseröhre oder an der Leber durchgeführt werden muss
- Ein Einschluss in unser Programm ist unabhängig von Ihrem Alter und der Genese Ihrer Erkrankung
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Interdisziplinärer Ansatz
Das Konzept beruht auf einem gemeinsamen Vorgehen aller an der Patientenbetreuung beteiligten Personen in enger Zusammenarbeit mit dem Patienten selber.
Zu unserm ERAS-Team gehören:
- Anästhesiologie
- ERAS-Nurse
- Ernährungsberatung
- Intensivmedizin
- Pflegekräfte
- Physiotherapie
- Viszeralchirurgie
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Perfektionierte Betreuung
Eine speziell ausgebildete „ERAS-Nurse“ ist für die Patienten die zentrale Ansprechperson. Bereits vor und auch nach der Operation begleitet in engem Kontakt die Patienten und kontrolliert die Abläufe. Zur besseren Selbssteuerung und Übersicht über die zuvor festgelegten Genesungsziele dient das „Patiententagebuch“ während den verschiedenen Behandlungsphasen.
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Phase vor der Operation
Um Ihren Körper bestmöglich auf die bevorstehende Operation vorzubereiten, bekommen Sie energie- und eiweißreiche Trinknahrung, die Sie zwei Mal pro Tag in der Woche vor der Operation zu sich nehmen sollen.
Schon vor der Operation erlernen Sie mit unseren Physiotherapeutinnen/en wie Sie nach der Operation aufstehen und welche Atemübungen Sie nach der Operation selbstständig durchführen können. Die enge Zusammenarbeit mit der „ERAS-Nurse“ und ihre gezielte Patientenschulung vermittelt Wissen, welches die aktive Mitbeteiligung und das Engagement der Patientinnen und der Patienten in der Therapie steigert.
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Operationsphase
Sofern keine Kontraindikation besteht wird die Operation minimal invasiv (mittels „Schlüsselloch-Technik“) durchgeführt. Auf eine ausgeglichene Flüssigkeitssubstitution sowie die rasche Entfernung von Drainagen wird besonderen Wert gelegt. Abhängig von Ihren Grunderkrankungen und dem Operationsausmaß wird eine Verlegung auf die Intensivstation oder die Normalstation erfolgen.
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Phase nach der Operation
Zentrales Element ist der frühzeitige Kostaufbau und die phasengerechte Mobilisation. Dadurch wird der Erholungsprozess beschleunigt und das Risiko des Auftretens von Komplikationen reduziert. Je mobiler ein Patient, eine Patientin ist, desto schneller normalisiert sich die Funktion des Magen-Darm-Traktes. Dies verkürzt die Dauer des Krankenhausaufenthaltes und die Selbstständigkeit wird früh wieder hergestellt.
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Nach der Entlassung
Bereits während ihres Klinikaufenthaltes wird der zuständige Sozialdienst ein Beratungsgespräch mit Ihnen führen, um mögliche Rehabilitations-Maßnahmen in die Wege zu leiten. Wir werden Sie nach einem Monat zuhause telefonisch kontaktieren, um Sie nach dem weiteren Verlauf und ihrem Befinden zu befragen.
Zum ERAS-Konzept gehört ebenso, dass die aktuellen Behandlungspfade stetig kontrolliert und angepasst werden. Dadurch kann die Behandlung unserer Patientinnen und Patienten weiter optimiert und im nationalen und internationalen Vergleich verbessert werden.