Projekt zu Human Remains gestartet
„HUMANS“ ist gemeinsames Projekt der Universität Hamburg mit dem Institut für Rechtsmedizin (UKE), dem Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels in Hamburg (LIB), dem Hamburger Schulmuseum und dem Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung und wird für ein Jahr von der Behörde für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke im Rahmen der Landesinnovationsförderung „Science for Society“ finanziell gefördert. Gegenstand sind konkrete Beispiele in Sammlungen mehrerer Schulen aus Hamburg und Umgebung.
Herkunft häufig unklar Nach Recherchen von Daniel Bein, der die Abteilung „Bildung und Vermittlung“ des LIB leitet, befinden sich in zahlreichen Schulen in Hamburg und Umgebung menschliche Überreste. Sie waren in der Vergangenheit ein gängiges Lehrmittel und befinden sich deshalb in vielen historisch gewachsenen Schulsammlungen. Doch in den meisten Fällen fehlt jegliche Dokumentation über die Herkunft der Überreste oder Hinweise darauf, wer die Person war.
Schwere Entscheidung: Wie geht man richtig mit menschlichen Überresten um? Was genau untersucht wird, legen im Projekt „HUMANS“ die Schülerinnen und Schüler eigenständig fest. Sie entscheiden, ob sie zu den Remains zum Beispiel in den Bereichen Geschichte, Religion, Philosophie, Ethik, Forensik oder Soziologie forschen wollen. Dabei lernen sie durch die Zusammenarbeit mit verschiedenen Institutionen wissenschaftliches Arbeiten näher kennen. Für ihre Recherchen nutzen sie unter anderem Archivmaterialien bekannter Lehrmittelhersteller.
Leitfaden soll Schulen zukünftig unterstützen
„Eine festgelegte Vorgehensweise oder Empfehlungen für den Umgang mit menschlichen Überresten in Schulsammlungen gibt es bisher noch nicht“, sagt Dr. Antje Nagel, Projektkoordinatorin und Leiterin des Unimuseums der Universität Hamburg. Sie betont: „Es ist immer eine Einzelfallentscheidung. Dabei muss man berücksichtigen, dass die Themen Sterben, Tod und der Umgang mit dem toten Körper immer einem historischen Wandel unterworfen sind.“
Im Rahmen des Projekts soll durch die Schülerinnen und Schüler ein Leitfaden entwickelt werden, der Schulen bundesweit beim Umgang mit Human Remains helfen soll. Die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bieten im Anschluss außerdem Workshops für Lehrerinnen und Lehrer an.
Weitere Informationen zu dem Projekt auf der Website der Universität Hamburg