CrossFace – Projekt zur KI-basierten Personenidentifizierung und automatisierten Altersschätzung

In Zusammenarbeit mit DERMALOG, einer Hamburger Firma für Biometrie-IT-Systeme, und der Bucerius Law School Hamburg arbeitet das Institut für Rechtsmedizin des UKE an einem Projekt zur computergestützten Identifizierung von Personen.

Für verschiedene Anwendungen von Sicherheitskameras werden unterschiedliche Aufnahmetechnologien eingesetzt, die in der jeweiligen Situation am besten geeignet sind. Bis jetzt gibt es aber keine Ansätze, mit der Personen unabhängig von den verwendeten Aufnahmetechnologien identifiziert werden können.

Im Rahmen des Projekts „CrossFace“ sollen Aufnahmen aus verschiedenen Technologien ineinander überführt werden. Dazu werden Personen von mehreren Kamerasystemen aus verschiedenen Perspektiven aufgenommen. Aus diesen Aufnahmen wird ein Algorithmus entwickelt, um die Identifizierung von Personen auch unter Nutzung verschiedener Systeme zu verbessern.

Wenn Sie uns bei dem Forschungsprojekt unterstützen wollen, freuen wir uns weiterhin über viele Proband:innen für die Fotoaufnahmen. Wenden Sie sich dazu einfach an CrossFaceStudie@uke.de

Ferner soll die Technologie fortentwickelt werden zur Identifizierung von Verstorbenen. Dabei soll ein Algorithmus zur Modellierung von postmortalen Veränderungen im Gesicht entwickelt werden. Wenn Menschen versterben, ändert sich ihre Gesichtsstruktur und -form sehr schnell. Durch diese Veränderungen kann eine Wiedererkennung der Personen beeinträchtigt werden, die mithilfe der Computertechnik verbessert werden kann.
Ist eine Modellierung aufgrund längerer Liegezeiten nicht mehr möglich, könnten Gesichtsrekonstruktionen bei einer Identifizierung eines unbekannten Verstorbenen helfen. Dabei wird auf dem Schädel eine Gesichtsform anhand von speziellen anatomischen Landmarken („Weichteildicken“) rekonstruiert. Bisherige Modellierungen am Schädelmodell unterlagen künstlerischen Interpretationen und dem modischen Zeitgeist. Im Rahmen der Forschungsaktivität soll eine automatisierte und interpretationsneutrale Methode zur Rekonstruktion von Gesichtern generiert werden, um die Identifizierungsquote von unbekannten Verstorbenen zu erhöhen.

Das Projekt wird für den Zeitraum vom 01.06.2021 bis zum 31.05.2023 finanziell durch das BMBF finanziert.