Clowns & Corona
Filmgespräch: Clowns & Corona (9.11.2022) © Jan Gemkow
De humani corporis fabrica
Film: De humani corporis fabrica (14.12.2022) © Norte Productions
Line Hoven
Präsentation & Gespräch: Line Hoven (22.02.2023) © Line Hoven
Patrick Zimmer
Konzert: Patrick Siegfried Zimmer. (26.10.2022) © Patrick Zimmer
Hamburger Krankheit
Film: Die Hamburger Krankheit (28.9.2022) © DFF Frankfurt

Begleitprogramm zur Sonderausstellung

Pandemie. Rückblicke in die Gegenwart

Sept. 2022 – April 2023, jeden 2. Mittwoch | 18:00h | Eintritt frei

Die Sonderausstellung Pandemie. Rückblicke in die Gegenwart stellt die aktuellen Maßnahmen und Konzepte der Corona-Pandemie, die erfolgreichen und die weniger klugen, in den Kontext ihrer Geschichte. Denn auch bei Pest, Cholera und Spanischer Grippe bemühten sich Menschen, von vorausgegangenen Pandemien zu lernen. Das Veranstaltungsprogramm zur Ausstellung bietet mit Konzerten, Filmabenden, Lesungen und Diskussionsrunden vielfältige Reflektionsmomente, die Pandemie als einen kulturellen Zustand und gesellschaftliche Transformation zu begreifen.

Alle Veranstaltungen starten mittwochs um 18 Uhr im Medizinhistorischen Museum. Der Eintritt ist frei, die Ausstellung kann zuvor besucht werden. Weitere Infos finden Sie im Programm-Flyer.

Das Veranstaltungsprogramm wurde kuratiert von Anna Götz und Janina Kriszio.


28.09. Film: Die Hamburger Krankheit

BRD 1979 | R: Peter Fleischmann

Eine Seuche nimmt in Hamburg ihren Ausgang. Die Behörden verhängen rigorose Quarantänemaßnahmen und starten Massenimpfungen. Gemeinsam bricht eine zufällig zusammengewürfelte Gruppe skurriler Individuen auf, um der „Hamburger Krankheit“ zu entkommen. Subversiver Pandemiefilm und Roadmovie durch die Bundesrepublik der späten 1970er Jahre im Ausnahmezustand.

Diese Projektion findet über Kopfhörer im historischen Sektionsaal statt.


12.10. Kurzfilmprogramm: Lockdown Shorts

Fünf künstlerische Kurzfilme nähern sich aus ganz unterschiedlichen Perspektiven dem Phänomen von Lockdown und sozialer Isolierung.

INNdependence D 2020 | R: Michael Schwarz

Flowers blooming in our throats I/B 2020 | R: Eva Giolo

Quarantine IRL 2011 | R: Tadhg O’Sullivan

Een hond die huilt NL 2021 | R: Stijn van Gorkum

In guten Händen CH 2021 | R: Philipp Ritler, Kezia Zurbrügg

In Kooperation mit der Kurzfilmagentur Hamburg.


26.10. Konzert: Patrick Siegfried Zimmer

„Um den Gefühlen der vergangenen drei Jahre den richtigen Ausdruck zu verleihen, bedurfte es einer neuen Form, einer neuen musikalischen Sprache, einer Sprache ohne Worte. So entstand ganz intuitiv improvisatorisch eine Art minimalistische Klangmalerei, die die Vision meiner Selbst & meiner Umwelt gut verbildlicht“, beschreibt der Hamburger Künstler Patrick Zimmer sein aktuelles Projekt.

Das Konzert findet auf Grund des außergewöhnlich langen Raumhalls im historischen Sektionssaal statt.


09.11 Film & Gespräch: Patch Adams, Clowns & Corona

Clowns in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen bringen Menschen auf andere Gedanken, zum Lächeln und fördern damit nachweislich das Wohlbefinden – auch und ganz besonders im Pandemiealltag. Der US-amerikanische Politaktivist und Mediziner Patch Adams gilt als Vorreiter der Klinikclownerie. Hollywood hat ihm 1998 ein Biopic gewidmet, aus dem Auszüge gezeigt und kommentiert werden – auch von Peppa & Spagetta, die von ihrer Arbeit als Clowns im Corona-Alltag berichten.

In Kooperation mit Clowns im Einsatz e.V.


23.11. Aktion: Bucketlist-Speeddating

Eine Einladung zu einem Speeddating der etwas anderen Art: Nimm Platz an einer langen Tafel und unterhalte dich im Drei-Minuten-Takt mit deinem Gegenüber über die Dinge, die Du in Deinem Leben unbedingt noch einmal gemacht haben möchtest – deine Bucketlist. Dieses Kennenlernen im Angesicht der eigenen Endlichkeit macht keine Umwege und eröffnet einen Austausch über das, was uns wirklich wichtig ist.

Bitte die eigene Bucket-List mitbringen!

In Kooperation mit dem Totentanz Café Bonn.


14.12. Film: De humani corporis fabrica

F/US/CH 2022 | R: Verena Paravel, Lucien Castaing-Taylor

Nach mehrjährigen Dreharbeiten in verschiedenen französischen Krankenhäusern collagieren die Experimentalfilmer Verena Paravel und Lucien Castaing-Taylor spektakulär-experimentelle Bilder aus den Fluren und Eingeweiden von Krankenhäusern und Körpern. Mit mikroskopischen Kameras loten sie die dunkelsten Tiefen unseres Inneren aus, reisen durch Venen und rasten in blutgefüllten, chirurgischen Schnitten. Menschliche Innenansichten werden zu cineastischen Landschaften, die sich erst im medizinischen Blick konstituieren.

ACHTUNG! Die Filmbilder können eine verstörende Wirkung haben.


11.01. Film: Das Cabinet des Dr. Caligari

D/1920 | R: Robert Wiene

Als der Stummfilmklassiker 2020 seinen 100jährigen Geburtstag feierte, waren die meisten Kinos geschlossen. Wir holen dieses Jubiläum nach und zeigen das expressionistische Meisterwerk, das die Geschichte des wahnsinnigen Dr. Caligari erzählt, der mit Hilfe eines Somnambulen eine kleine norddeutsche Stadt in Angst und Schrecken versetzt.


25.01. Lesung mit Konzert: Pascal Finkenauer

Pascal Finkenauer wollte gerade mit seinem neuen Album auf Tournee gehen, als der erste Lockdown 2020 alle Pläne auf Eis legte. In der Zurückgezogenheit des Lockdowns wendet er sich verstärkt der Lyrik zu und beginnt, die neuen Texte online zu veröffentlichen. Im Rückblick scheint manchmal Alles Sinn zu machen und so erzählen allein schon die Titel der Songs und Gedichte ganze Geschichten…


08.02. Film Eine Nacht in Helsinki

FIN 2020 | R: Mika Kaurismäki

Eine Nacht während der Pandemie in einer eigentlich geschlossenen Bar. Für drei Männer wird sie zum Zufluchtsort: für Risto, ein Krankenpfleger, der den Tod einer Patientin verarbeiten muss, für Heikki, den Barbetreiber, der realisiert, dass die Kneipe die Pandemie nicht überleben wird und für Jussi, ein Sozialarbeiter, der in einem Fall häuslicher Gewalt schlichten wollte und letztlich einen Mann dabei getötet hat. Großes lakonisches, finnisches Kino, gedreht in der Kneipe der Regisseure Mika und Aki Kaurismäki in Helsinki.


22.02. Lesung, Präsentation & Gespräch Line Hoven

Line Hoven ist Illustratorin und spezialisiert auf Kratzbilder. Im Lockdown beginnt sie, sich künstlerisch mit dem Thema „Listen“ auseinanderzusetzen. Sie arbeitet mit To-do-Listen, die sich vor dem Hintergrund der Pandemie-Erfahrung elementar verändern. Der Abend ist eine Melange aus Lesung, Präsentation und Gesprächsrunde - wir begeben uns auf eine Reise durch Listen, die den Tag strukturieren sollten, als die gewohnten Alltagsabläufe durch die Pandemie dekonstruiert wurden.


08.03. Moderierter Filmabend: Gesundheitliche Aufklärungsfilme

In den 1920er Jahren produzierte die UFA reihenweise Aufklärungsfilme, die beim Kinobesuch vor dem regulären Film gezeigt wurden. Kurt Tucholsky kritisierte ihren propagandistischen Charakter und persiflierte sie wegen ihrer vielen belehrenden Texttafeln als Lesefilme. Gesundheitliche Aufklärungsfilme gibt es bis heute – der Abend liefert einen vielfältigen Einblick in diese Filmgattung.


22.03. Diskussionsabend: „Ich glaub, das ist was Historisches…“ – Wer macht eigentlich Geschichte und wie wollen wir Corona erinnern?

Kaum eine Seuche ist von ihrem Beginn an so intensiv betrachtet und reflektiert worden wie die Covid-19-Pandemie. Aber woran merken wir eigentlich, dass wir gerade Zeug:innen eines historischen Ereignisses sind? Wie nehmen wir Vergangenes in der Gegenwart wahr? Wie koppeln wir Strategien für die Zukunft mit historischen Erfahrungen? Und wer entscheidet eigentlich, an was wir uns später erinnern werden und an was nicht?

  • Thorsten Logge, Mitbegründer des coronarchivs, Arbeitsbereich Public History im Fachbereich Geschichte an der Universität Hamburg
  • Malte Thießen, Gesundheitshistoriker am LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte und Corona-Spezialist
  • Catharina Köhnke, Historikerin, promoviert derzeit zum Projekt „CoronArchivare“
  • Anna Götz, Historikerin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Medizinhistorischen Museum Hamburg (Moderation)