Psychopathie – Anwendung und Bedeutung des psychiatrischen Konzepts der Persönlichkeitsstörung in der klinischen und gutachterlichen Praxis (1918-1969)
Durch eine Multiperspektivierung des psychiatrischen Konzepts der Psychopathie sollen Anwendungsbreite und Bedeutung dieses Begriffs in der klinischen und gutachterlichen Praxis untersucht und herausgearbeitet werden. Nach Ende des Ersten Weltkriegs lässt sich in den psychiatrischen Patientenakten der Hamburger Staatskrankenanstalt Friedrichsberg eine signifikante Zunahme von Psychopathiediagnosen verzeichnen.
Anhand ausgewählter Hamburger Aktenjahrgänge aus der Zeit der Weimarer Republik und des „Dritten Reichs“ sollen der ärztliche Umgang mit diesem Konzept sowie die Entwicklung des Begriffs und seiner Funktionen untersucht werden. Neben der institutionellen Ebene (Hamburg-Friedrichsberg) kommt aber auch eine individuelle Ebene zum Tragen.
Hier dient die berufliche Laufbahn eines ausgewählten Psychiaters als Untersuchungsachse, um die Entwicklung des Psychopathiebegriffs wiederum über mehrere Jahrzehnte detailliert verfolgen und darstellen zu können.
Laufzeit: 02/2016-01/2019 - Dr. phil. Stefan Wulf, Institut für Geschichte und Ethik der Medizin am UKE Hamburg,
s.wulf@uke.de