Translationale Entzündungs- und Infektionsforschung

Inflammations-, Autoimmun- und chronisch-entzündliche Erkrankungen zeigen weltweit eine zunehmende Inzidenz und stellen aktuell und in Zukunft wegen des noch unzureichenden Verständnisses der molekularen und pathophysiologischen Grundlagen eine große Herausforderung für das Gesundheitssystem dar. Die COVID-19 Pandemie hat zudem nochmals eindrücklich illustriert, dass das Prinzip von überschießenden Immunantworten auch für Infektionserkrankungen eine zentrale Rolle spielt. Je nach Ausprägung und Organmanifestation reichen die Folgen der Gewebsentzündung von Einschränkungen der Lebensqualität bis hin zu schwersten, lebensbedrohlichen Verläufen. Aktuelle Therapien für immunvermittelte Erkrankungen bestehen zumeist in einer unspezifischen Hemmung des Immunsystems, die zum Teil mit schweren Nebenwirkungen einhergeht. Somit besteht ein großer Bedarf zur Entwicklung neuartiger Therapieansätze, welche insbesondere auf der Ableitung wissenschaftlicher Fragestellungen aus klinischen Beobachtungen und der Translation von Ergebnissen wissenschaftlicher Forschung in die Klinik basieren.
iPRIME-CS trägt durch die umfangreiche Ausbildung von Clinician Scientist - forschenden Ärzten - langfristig also maßgeblich zur Bekämpfung von Infektions- und entzündlichen Erkrankungen bei.

Die wissenschaftliche Ausbildung der Stipendiaten erfolgt dabei im iPRIME-CS Discovery Catalyst, in dem wissenschaftliche Fragestellungen aus klinischen Beobachtungen abgeleitet werden, um mithilfe von multidimensionalen Gewebeanylsen und systembiologischen Datenanalysen molekulare Targets und Biomarker zu identifizieren. Im weiteren Verlauf erfolgt die Testung und Validierung in präklinischen Modellen, bis schließlich die Translation in die Klinik erfolgt. Im Dicovery Catalyst werden die Stipendiaten dabei von international führenden Experten für die unterschiedlichen Organsysteme (Niere, Gastrointestinaltrakt, ZNS und fetomaternales System), die am HCTI zusammengeführt sind, begleitet.