Die Stifter und Namensgeber der Promotionspreise

Gebhard-Koch-Promotionspreis für Zellbiochemie und Neurobiologie

Koch
Prof. Gebhard Koch

Herr Prof. Gebhard Koch wurde 1928 in Thüringen geboren. Nach seinem Medizinstudium in Mainz und Heidelberg bildete er sich in verschiedenen biochemischen und biologischen Instituten in Tübingen, Kopenhagen und New York als Molekularbiologe aus. Er war dann am Heinrich Pette-Institut im UKE, an mehreren Instituten in den USA und an der Medizinischen Hochschule in Hannover als Forscher und Hochschullehrer tätig. Von 1975-92 war er Direktor der Abteilung für Molekularbiologie am UKE.

Er gilt als Vater der molekularbiologischen Forschung und Weiterbildung in Hamburg. Er war einer der Initiatoren für die Gründung des Zentrums für Molekulare Neurobiologie Hamburg (ZMNH) und Chairman zahlreicher internationaler Tagungen, von denen die mit Prof. Dr. Dietmar Richter geleitete "Blankenese Conference" weltberühmt geworden ist. Die Forschungsarbeiten von Herrn Prof. Koch richteten sich auf Virusinfektionen, Tumorwachstum und genetische Instabilität von Tumorzellen , Interferone und Interleukine. Er ist Mitglied zahlreicher führender internationaler Fachgesellschaften für Biochemie, Molekularbiologie und Krebsforschung.

Herr Prof. Koch hat als erster die Anregung des Vorstands des Freundes- und Förderkreises des UKE e.V. aufgenommen und einen Promotionspreis gestiftet, der durch Züstiftungen von Herrn Prof. Dr. Rüdiger Arndt und Herrn Prof. Dr. Nicolaus Dahlmann unterstützt wurde. Herr Prof. Koch war bis zu seiner Emeritierung Vertrauensdozent der Studienstiftung des Deutschen Volkes und hat sich während seines ganzen beruflichen Lebens sehr intensiv um die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses gekümmert. So möchte er jetzt auch noch als Professor emeritus mit dem Prdmotionspreis in die Zukunft der medizinischen Forschung investieren.

Volker Bay-Promotionspreis für Chirurgie

Volker Bay
Prof. Volker Bay

Herr Prof. Volker Bay wurde 1929 in Stuttgart geboren. Nach seiner Schulzeit studierte er Medizin in Bonn, Freiburg und Hamburg. Sein Interesse galt der Chirurgie, speziell der Säuglings- und Kinderchirurgie und der Chirurgie endokriner Organe, vor allem der Schilddrüse. Von 1957 bis 1970 arbeitete er zuerst als Assistent und dann nach seiner Habilitation als Oberarzt an der Chirurgischen Klinik des UKE. 1970 wurde er zum Chefarzt der Chirurgischen Abteilung am Allgemeinen Krankenhaus Hamburg-Harburg gewählt. Bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1994 hat Prof. Bay in seiner Klinik ein großes Aufgabenspektrum abgedeckt. Dazu gehörten die Allgemeinchirurgie, die Unfallchirurgie, Thoraxchirurgie und die Chirurgie endokriner Organe. Zahlreiche Publikationen in renommierten Fachjournalen künden von großer wissenschaftlicher Aktivität.

Auch im sog. Ruhestand ist Prof. Bay fachlich in verschiedenen Gremien der Standesorganisationen tätig und gern gesehener Gast bei den einschlägigen Kongressen. Mit der Stiftung eines Promotionspreises möchte Prof. Bay junge Menschen ermutigen, neben qualifizierter klinischer Tätigkeit auch wissenschaftliche Arbeiten durchzuführen. Er freut sich, auf diese Weise ihm verbundene "geistige Kinder" zu finden.

Karl Heinz Hölzer-Promotionspreis für Interdisziplinäre Medizinische Forschung

Hölzer und Schildt
Prof. Karl Heinz Hölzer (links) und Emil Schildt (rechts)

Dieser Preis wurde von Herrn Emil Schildt (rechtes Bild) gestiftet, der sich damit bei Herrn Prof. Hölzer (linkes Bild) für einen lebenserhaltenden, wichtigen Rat bedanken wollte.

Herr Schildt war in leitenden Positionen internationaler Konzerne tätig, lebt jetzt im Ruhestand in Hamburg und unterstützt als Mitglied und Sponsor tatkräftig den Freundes- und Förderkreis des UKE e.V.. Herr Schildt empfindet als Bürger der Stadt eine Verantwortung für gut ausgebildete junge Ärztinnen und Ärzte und möchte dazu beitragen, dass die ersten wissenschaftlichen Leistungen der jungen Menschen belohnt werden.

Herr Prof. Dr.med. Dr.med.h.c. Karl Heinz Hölzer war 16 Jahre Ärztlicher Direktor des UKE und Sprecher des Fachbereichs Medizin. Nach seinem Medizinstudium hatte er sich in Berlin zum Internisten qualifiziert. Sein besonderes Interesse galt den Ernährungswissenschaften und darüber hinaus der Hochschulpolitik. In Hamburg wurde er zuerst Vizepräsident der Universität und 1976 Ärztlicher Direktor des UKE und Sprecher des Fachbereichs Medizin.

In seiner Amtszeit gelang es ihm, neue Strukturen im UKE zu verwirklichen und den Instituten und Kliniken eine sehr gute fachliche und personelle Entwicklung zu ermöglichen. Unter seiner Leitung hat das Universitäts-Krankenhaus Eppendorf eine Zeit des Auf- und Ausbaus der medizinischen Disziplinen erlebt und sich international beachteter Erfolge in Lehre, Forschung und Krankenversorgung erfreuen dürfen. Dabei widmete er sich intensiv der Verknüpfung der einzelnen Fachdisziplinen zu wissenschaftlicher Kooperation und ökonomischen Synergismen. So soll der mit seinem Namen verbundene Promotionspreis junge Menschen zu interdisziplinärer medizinischer Forschung ermuntern.

Edward Roosen-Runge-Promotionspreis für Fortpflanzungsforschung

Fischer Naether Rudolf
Dr. Robert Fischer, Dr. med. Naether, Prof. Dr. Klaus Rudolf

Das Gebiet der Fortpflanzungsforschung hat in den letzten Jahrzehnten viele Ergebnisse vorzuweisen, die sich in die Praxis umsetzen ließen. So entstand ein interdisziplinärer klinischer Bereich; der Paaren mit unerfülltem Kinderwunsch durch Maßnahmen der assistierten Reproduktion außerordentlich effektiv helfen konnte. Dieser Erfolg hat aber auch eine Rückseite, und das ist die Vernachlässigung der Grundlagenforschung in den Fortpflanzungswissenschaften, vor allem auf dem Gebiet der Andrologie.

So haben im Jahr 2003 die im Fertility Center Hamburg tätigen Herren Dr. Robert Fischer, Dr.Olaf G.J. Naether und Prof. Klaus Rudolf mit dem Wunsch, junge Menschen zu wissenschaftlicher Arbeit zu animieren, einen Promotionspreis zur Förderung der Grundlagenforschung auf ihrem Fachgebiet gestiftet. Sie haben den Namen dieses Preises mit einer Persönlichkeit verbunden, die als ein Pionier der Grundlagenforschung in der Fortpflanzungsbiologie gilt, Prof. Dr. Edward Roosen-Runge. Zu den Stiftern:

Herr Dr. med. (IL) Robert Fischer wurde 1953 in Bukarest geboren. Nach seinem Medizinstudium an der Universität in Jerusalem war er zuerst in der Frauenklinik der Universität Münster tätig und war Mitbegründer der Abteilung für IVF (In Vitro-Fertilisation) in der Gemeinschaftspraxis Leidenberger, Bohnet & Weise in Hamburg, deren Leiter er wurde. Spezialkenntnisse erwarb er am King's Mill Hospital, Mansfield (Nottingham), und an der Bourn Hall Clinic, Cambridge, der ersten IVF-Klinik der Welt. Er hat zahlreiche Originalarbeiten und Buchbeiträge veröffentlicht und ist Mitglied in den führenden Fachgesellschaften für Reproduktionswissenschaften.

Herr Dr. med. Olaf G.J. Naether wurde 1953 in Hamburg geboren. Nach dem Studium der Medizin an der Universität Hamburg arbeitete er als Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe am Allgemeinen Krankenhaus Barmbek, Hamburg und trat dann in die Gemeinschaftspraxis Leidenberger, Bohnet & Weise ein. Hier galt sein besonderes Interesse der gynäkologischen Endokrinologie und der assistierten Reproduktion. Zahlreiche Originalpublikationen und Buchbeiträge sind Themen aus diesen Wissenschaftsgebieten gewidmet. Er ist Mitglied in den fuhrenden Fachgesellschaften für Reproduktionsmedizin.

Herr Prof. Dr. med. Klaus Rudolf wurde 1945 in Rostock geboren. An der Universität Rostock studierte er Medizin und arbeitete dann an der Universitäts-Frauenklinik. Er habilitierte sich für das Fach Gynäkologie und Geburtshilfe und wurde Oberarzt der Klinik. Durch längerfristige Auslandsaufenthalte an den Universitäten Debrecen, Ungarn, und Addis Abeba, Äthiopien, konnte er besondere Erfahrungen in der Ausbildung von Medizinstudenten und in der ärztlichen Betreuung der Patienten erwerben. Er kam dann nach Hamburg und wurde ebenfalls in der Gemeinschaftspraxis Leidenberger, Bohnet & Weise tätig. Sein besonderes Interesse war der assistierten Reproduktion gewidmet. Er ist Autor von zahlreichen Originalarbeiten und Buchbeiträgen und Mitglied mehrerer Fachgesellschaften.

Burkhart Bromm-Promotionspreis für Kognitive Neurobiologie

Burkhart Bromm
Prof. Dr. rer. nat. Dr. med. Burkhart Bromm

Herr Prof. Dr. rer. nat. Dr. med. Burkhart Bromm wurde 1935 in Wilhelmshaven geboren. Nach dem Studium der Medizin und Physik in Tübingen, Hamburg, Marburg und Kiel promovierte er zuerst an der Universität Kiel in Physik und dann an der Universität Marburg in Medizin. Er habilitierte sich 1969 in Kiel für das Fach Physiologie. Nach einer Zwischenstation an der Universität Bochum wurde er 1974 auf den Lehrstuhl für Neurophysiologie der Universität Hamburg berufen. 28 Jahre war er als Abteilungsdirektor und 25 Jahre als Direktor des Physiologischen Institut des UKE tätig.

Seine wissenschaftlichen Interessen galten der Informationsverarbeitung in afferenten Systemen, der Untersuchung höherer Hirnfunktionen, der Kognition, der Entwicklung von Methoden zur Schmerzmessung, der kortikalen Schmerzverarbeitung beim Gesunden und beim Patienten, Gehirnquellenanalysen mit Vielkanal-EEG und -MEG- Ableitungen. Zahlreiche Originalarbeiten und mehrere Bücher dokumentieren den wissenschaftlichen Erfolg.

Zur Stiftung des Promotionspreises schrieb Herr Professor Bromm: Mit dem Preis sollen Arbeiten zum Nervensystem honoriert werden, die die Software ansprechen, nicht die subzellulären Bauelemente. Ich bin überzeugt, dass die Systemphysiologie schon bald wieder ganz erheblich an Boden gewinnen wird, nämlich dann, wenn begriffen wird, dass nur noch der Computer die unendlichen Typen von Kanälen und Genmodifikationen zu unterscheiden vermag. Haltet durch, liebe Studierende der kognitiven Leistungen unseres Nervensystems!

Ulrich R. Kleeberg-Promotionspreis für Onkologische Versorgungsforschung und Therapieoptimierung

Ulrich Kleeberg
Prof. Dr. med. Ulrich Kleeberg

Herr Prof. Dr.med. Ulrich R. Kleeberg wurde 1938 in Berlin geboren. Nach seinem Medizinstudium an der Universität Hamburg erfuhr er einen wesentlichen Teil seiner klinischen Ausbildung an verschiedenen Kliniken in den USA und in Kanada. Die weitere Ausbildung zum Facharzt für Innere Medizin und seine Spezialausbildung zum Onkologen erfolgte an der Universität Ulm. Hier konnte er sich auch für Innere Medizin, Hämatologie und Onkologie habilitieren. Er gründete dann eine hämatologisch-onkologische Praxis in Hamburg-Altona, die in Hamburg eine fuhrende Position in der ambulanten Versorgung von Tumorpatienten gewonnen hat.

Herr Professor Kleeberg hat zahlreiche Originalarbeiten und Buchbeiträge zu biochemischen Untersuchungen an Granulopoese und Erythropoese, zur supportiven Therapie und psychosozialen Betreuung Tumorkranker, zur Diagnostik und Therapie des Mammakarzinoms und des Melanoms und zur Gesundheitspolitik veröffentlicht. Er ist beteiligt an der Herausgabe von Fachzeitschriften der Onkologie und Mitglied zahlreicher Fachgesellschaften. Seit vielen Jahren ist er Vorsitzender der Hamburger Krebsgesellschaft e.V. und konnte durch die Förderung von Nachwuchswissenschaftlern weitere Akzente in der Tumorforschung setzen.

Jetzt will Herr Professor Kleeberg auch mit der Schaffung dieses Promotionspreises dazu beitragen, junge Medizinerinnen und Mediziner zu wissenschaftlichen Arbeiten auf dem Gebiet der Tumorerkrankungen anzuregen.

Karl Horatz-Promotionspreis für Anästhesiologie und Notfallmedizin

Karl Horatz
Dr. med. Karl Horatz (links)
Dr. Dietrich Mauss, Jutta Horatz, Sybille Mauss-Horatz (v.l.n.r.)

Seit April 1945 widmete sich der Assistent in der Chirurgischen Klinik, Dr. med. Karl Horatz, dem Ausbau der Narkosetechnik. Er wurde von seinem Chef, Prof. Albert Lezius, sehr unterstützt, da für eine Weiterentwicklung von Thorax- und Herzchirurgie spezielle neue Narkoseverfahren unabdingbar waren. Prof. Lezius legte in einer Denkschrift ausführlich die Gründe dar, warum und wann eine "Narkoseschule" zu errichten sei. Dr. Karl Horatz bemühte sich mit großem Engagement um die Einführung standardisierter Narkoseverfahren. Jede Narkose wurde jetzt von einem Arzt und nicht mehr von Schwestern durchgeführt.

Die Ausweitung operativer Möglichkeiten bis hin zu Organtransplantationen wären ohne immer differenziertere Narkoseverfahren nicht möglich gewesen. Karl Horatz erhielt 1953 von der Hochschulabteilung einen Lehrauftrag über "Einführung in die Anaesthesiologie". 1957 hat er sich habilitiert und 1966 wurde er zum Direktor der Abteilung für Anaesthesiologie berufen, für deren Einrichtung der Chef der Chirurgischen Klinik, Prof. Ludwig Zukschwerdt, sich massiv eingesetzt hatte. So wurde die Anaesthesiologie und damit verbunden die Intensiv- und Notfallmedizin zu einem eigenen Fachgebiet, das sich durch neue Anforderungen der operativen Krankenversorgung und durch bahnbrechende Entwicklungen der Medizintechnik eine zentrale Position in der Universitätsklinik erwarb.

Prof. Karl Horatz (linkes Bild) hat durch zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten die moderne Anästhesiologie und Notfallmedizin im Universitäts-Krankenhaus Eppendorf mit begründet und sich damit große Verdienste erworben. Ein ganz besonderes Anliegen war es ihm dabei stets, die Forschung in seinem Fachgebiet voranzubringen und Nachwuchswissenschaftler zu fördern, wohl wissend, daß der Fortschritt in der Medizin nur durch engagierte wissenschaftliche Arbeit gewährleistet ist.

So möchte seine Familie, Frau Jutta Horatz, Frau Sybille Mauss-Horatz und Herr Dr. med. dent. Dietrich Mauss dieses Anliegen von Karl Horatz aufnehmen und durch die Stiftung eines Promotionspreises für Nachwuchswissenschaftler fortführen.

Heinrich Netheler-Promotionspreis für Molekularbiologie

Heinrich Netheler
Dr. med. Heinrich Netheler

Dieser Promotionspreis wurde von der Dr. Heinrich Netheler-Stiftung an der Fakultät für Medizin gestiftet und dem Freundes- und Förderkreis des UKE e.V. zur Betreuung übertragen. Die Stiftung schreibt uns:

Am 7. August 1945 wurde mit der Hochschulverwaltung der Freien und Hansestadt Hamburg eine Vereinbarung mit dem Ziel getroffen, eine "Arbeitsgruppe für medizinische Probleme" unter der Leitung von Dr. Heinrich Netheler im Universitäts-Krankenhaus Eppendorf anzusiedeln. Es ging um die Reparatur und Neuentwicklung medizinischer Geräte, z.B. Photometer Eppendorf, Eppendorf-Pipette. Mit der Unterzeichnung dieses historischen Dokuments schlug die Geburtsstunde der heutigen Eppendorf AG, die von Dr. Heinrich Netheler zusammen mit Dr. Hans Hinz gegründet wurde. Aus einer kleinen Baracke auf dem Gelände des Universitäts-Rrankenhauses Eppendorf entstand ein international operierender Konzern mit Stammsitz in Hamburg-Hummelsbüttel.

Mit Stolz kann die Eppendorf AG auf die letzten 50 Jahre Firmengeschichte zurückblicken. 1950 hatte das Unternehmen zehn Mitarbeiter und einen Umsatz von DM 75.000,-. Heute erwirtschaften weltweit ca. 1800 Mitarbeiter einen Umsatz von ca. 300 Millionen EURO. Eppendorf entwickelt, fertigt und vertreibt weltweit Produkte für die Klinische Diagnostik, Biotechnologie, Molekularbiologie und für die Umwelt- und Industrieanalytik. Grundlage dieses Erfolgs ist die kontinuierliche Umsetzung des von den Gründern, Dr. Heinrich Netheler und Dr. Hans Hinz, erklärten Unternehmensziels, fortschrittliche, qualitativ hochwertige Produkte zur Verbesserung der menschlichen Lebensbedingungen zu entwickeln und herzustellen: Technik und Ethik als Firmenphilosophie - nicht als Widerspruch.

Dr. med. Heinrich Netheler fühlte sich aufgrund der gemeinsamen Historie dem UKE stets in besonderer Weise verbunden, denn ohne das Wohlwollen der Krankenhausleitung und den Rat der in den ersten Nachkriegsjahren dort tätigen Wissenschaftler wäre der Start damals nicht gelungen. Nach dem Tod des Firmengründers 1999 haben seine vier Enkelinnen die Dr. Heinrich Netheler-Stiftung ins Leben gerufen, geleitet von dem Wunsch, die Erinnerung an die Unternehmerpersönlichkeit ihres Großvaters am Leben zu erhalten und sein Engagement insbesondere im Bereich der medizinischen Forschung fortzuführen.

Zweck der Stiftung ist die Förderung der Forschung, Ausbildung und Fortbildung auf dem Gebiet der Biomedizin, Biotechnik und Molekularbiologie. In Würdigung der gemeinsamen Wurzeln mit dem UKE und der langjährigen erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen dem UKE und der heutigen Eppendorf AG haben sich die Stifterinnen im Jubiläumsjahr 2005 entschlossen, den wissenschaftlichen Nachwuchs auf dem Gebiet der Molekularbiologie zu unterstützen und einen jährlichen Promotionspreis für die beste Dissertation an der Universität Hamburg auszuschreiben.

Namensgeber früherer Promotionspreise

Rainer Uhlenbusch-Promotionspreis für Immunologie

Rainer Uhlenbusch
Dr. med. Rainer Uhlenbusch

Herr Dr. med. Rainer Uhlenbusch ist seit dem Jahr 2001 Geschäftsführer der medac und hat den Promotionspreis gestiftet. Nach seinem Medizinstudium in Münster war er zunächst 6 Jahre in der Klinischen Medizin tätig. Er wechselte dann in die Pharmaindustrie und widmete sich Forschungsarbeiten in Deutschland und in den USA. Wissenschaftliche und wirtschaftliche Erfolge brachten ihn in leitende Forschungspositionen und schließlich in die Firmenleitung. Sein besonderes Anliegen ist die Förderung von Nachwuchs Wissenschaftlern, ohne die eine Weiterentwicklung medizinischer Forschung nicht denkbar ist. So hat er bei einem Treffen mit Herrn Prof. Gebhard Koch dessen gewinnende Worte über die Nachwuchsförderung des Freundes- und Förderkreises des UKE e.V. durch die Stiftung von Promotionspreisen gerne aufgenommen und selbst einen Promotionspreis gestiftet.

Herr Dr. Uhlenbusch möchte besonders Dissertationen auf dem Gebiet der Immunologie fördern, weil er sich von dieser Fachdisziplin viele neue Impulse für das Verständnis und für die Diagnostik von Krankheiten und für die Entwicklung neuer Therapiekonzepte verspricht.

Die medac ist ein Unternehmen der pharmazeutischen Industrie mit 350 Mitarbeitern. Schwerpunkte einer intensiven Forschung, der Produktentwicklung und des Vertriebs liegen auf den Gebieten der Onkologie, Urologie und Rheumatologie. Gegründet vor 35 Jahren in Hamburg und zunächst vor allem in Deutschland aktiv, erfolgte in den letzten Jahren eine zunehmende Expansion auf ausländischen Märkten. Eigene Entwicklungs- und Produktionskapazitäten erlauben es der medac, nachhaltiges Wachstum zu generieren und die Zukunft zu sichern. Die medac versteht sich nicht nur als Lieferant von Produkten, sondern in hohem Maße auch als wissenschaftlicher Partner der Kunden.

Hans-Dietrich Herrmann-Promotionspreis für Neurochirurgie

Bert Behnke
Dr. rer. nat. Bert Behnke

Auf Anregung von Herrn Prof. Dr. Gebhard Koch wurde dieser Promotionspreis von Herrn Dr.rer.nat. Bert Behnke, Geschäftsführer der Firma Strathman Biotec GmbH, zur Erinnerung an den Neurochirurgen, Herrn Prof. Dr. Hans-Dietrich Herrmann gestiftet.

Im Einverständnis mit Frau Herrmann wurde der Promotionspreis mit dem Namen ihres so früh verstorbenen Mannes verbunden. Sein plötzlicher Tod unmittelbar nach der Emeritierung hatte alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im UKE tief bewegt und es entstand der große Wunsch, den großen Neurochirurgen, den bedeutenden Wissenschaftler und außerordentlich beliebten Klinik-Chef in einer bleibenden Form zu ehren.

Hier bot sich als eine lebendige Ehrung,- besser als jede Bronze-Büste,- die Verbindung seines Namens mit einem Promotionspreis an, der jährlich an hervorragende Nachwuchswissenschaftler verliehen wird. Da Herr Prof. Herrmann in besonderer Weise die Forschung an Hirntumoren mittels
molekularbiologischer Methoden in seiner Klinik gefördert hatte, wurde der Preis genannt: "Hans-Dietrich-Herrmann-Promotionspreis für Molekulare Medizin".

Herr Prof. Dr. Hans-Dietrich Herrmann hat von 1980 bis 1999 die Neurochirurgische Klinik des UKE zu einer in der ganzen Welt anerkannten Klinik gemacht. Schwerpunkte seiner klinischen Tätigkeit waren die Chirurgie kindlicher Hirntumoren, die Schädelbasischirurgie, die Rückenmarkschirurgie, die Mikrochirurgie schwieriger Hirntumoren. Er gründete ein Eabor für Hirntumorbio-logie, das vielen jungen Medizinern die Möglichkeit bot, sich wissenschaftlich zu qualifizieren. In der akademischen Selbstveraltung des Fachbereichs Medizin nahm Prof. Herrmann die Position eines abwägenden, verständnisvollen, aber konsequenten Gesprächspartners ein, dessen Wort stets gehört wurde. Die bauliche Erneuerung seiner Klinik hatte er mit großem Engagement vollzogen und wurde nach deren Fertigstellung 1999 emeritiert. Nur wenige Monate konnte er seinen Ruhestand und neue Aktivitäten genießen. Sein plötzlicher Tod war für alle unfassbar.

Stifter des Promotionspreises ist Herr Dr. rer. nat. Bert Behnke, Vorstand Forschung und Entwicklung der Strathmann Biotec AG. Herr Dr. Behnke hat von 1972-1980 an der Universität Hamburg Biologie studiert. Nach seiner Promotion 1983 war er bis 1989 zuerst Mitarbeiter im Institut für Physiologische Chemie und dann in der Medizinischen Klinik im UKE. Nach mehreren Stationen in Forschungslaboratorien ist er in Leitenden Funktionen der Firma Strathmann Biotec AG tätig. Die Strathmann Biotec AG ist bekannt für die Herstellung rekombinanter Proteine und hat langjährige Erfahrung mit Protein-Expressions-Systemen, Plasmid-DNA-Technologien, Downstream-Prozessen und in der cGMP-Herstellung. Weitere Bio- und Immunwirkstoffe werden für Forschungszwecke angeboten.

Herr Dr. Behnke will mit der Stiftung des Hans Dietrich-Herrmann-Promotionspreises für Molekulare Medizin junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler anregen, in der medizinischen Grundlagenforschung tätig zu werden.