Zentralinstitut für Arbeitsmedizin u. Maritime Medizin

Innovativer Ansatz für die Gesunderhaltung von Seeleuten

Mit Ihrer Unterstützung tragen Sie dazu bei, den deutschlandweit einzigartigen Einsatz von Universitätsmedizin für internationale Seeleute auszubauen.

Seeleute weltweit leben und arbeiten in einer herausfordernden Umgebung und sind sehr vielen Stressfaktoren und Gesundheitsgefährdungen ausgesetzt. Durch Ihre Spende können Sie maritime Projekte von Forscherinnen und Forscher der Arbeitsgruppe Schifffahrtsmedizin unterstützen. Seit mehr als 50 Jahren verbindet diese Arbeitsgruppe das Wissen über Arbeitstraditionen in der Schifffahrt mit neuen Ansätzen aus vielen Forschungsfeldern. Die thematischen Schwerpunkte der Projekte haben sich im Laufe der Zeit verändert. Das Ziel ist geblieben: mit praxisnaher Forschung die Lebens- und Arbeitssituation der Seeleute spürbar zu verbessern.

Seit Beginn der COVID-19-Pandemie haben sich die Lebensbedingungen an Bord gravierend geändert. Viele der ca. 1,7 Millionen Seeleute waren psychisch und physisch extrem gefordert, da sich ihre Heimkehr oft um ungewisse Zeitspannen (Monate bis Jahre) verlängerte und die Sorge um Angehörige sowie die Angst vor eigener Erkrankung allgegenwärtig waren. Zur Vermeidung von Ausbruchsgeschehen wurden darüber hinaus Landgänge gestrichen, was den Austausch mit Personen abseits des Schiffes unmöglich machte. Neben alldem waren die Möglichkeiten sehr eingeschränkt, an Bord Untersuchungen durchzuführen. Deshalb setzte die maritim-medizinische Forschungsgruppe auf Unterstützung aus der Ferne. Das Wissenschaftsteam des UKE entwickelte eine e-Learning-Plattform, die von den Seeleuten an Bord über ihre eigenen Endgeräte kostenlos genutzt werden kann. Sie dient der Gesundheitsförderung als auch der Unterhaltung und funktioniert auch ohne Verbindung zum Internet.

Speziell auf Bedürfnisse der Seeleute zugeschnittene, ärztlich überprüfte Informationen, Tipps und Quizfragen können so Wissensbedarfe befriedigen und Abwechslung zur Bordroutine bieten. Hierbei zeigt sich immer wieder, wie außergewöhnlich das Forschungssetting an Bord ist. Besondere Hemmnisse der Digitalisierung auf Hoher See erfordern einzigartige technische Lösungen. Hartnäckige Machbarkeits- und Interventionsstudien müssen finanziert werden. Sie lohnen, denn die digitale Gesundheitsförderung ist eine willkommene Abwechslung an Bord, wo Leben und Arbeiten für die Menschen in den multikulturellen Crews über Monate bis Jahre annähernd nahtlos ineinander übergehen.

Aktuell nutzt das multidisziplinäre Forschungsteam des Zentralinstituts für Arbeitsmedizin und Maritime Medizin (ZfAM) des UKE auch Technologien, die im maritimen Setting hochgradig innovativ sind. Dies trifft beispielsweise auf „Feldstudien“ zu, also Forschungsaufenthalten an Bord von Kauffahrteischiffen, bei denen ein Polysomnographie-Gerät (mobiles Schlaflabor) mitgeführt wird. Dieses Gerät ermöglicht, Schlafstörungen an Bord, Schläfrigkeit und Fatigue weiter auf den Grund zu gehen. Durch Kooperation mit einem erfahrenen Schlafmediziner in diesem Projekt können den Untersuchten konkrete Handlungsansätze aufgezeigt werden. Dieses Vorgehen eröffnet Möglichkeiten für Verbesserungen, welche sowohl für die Gesundheit der Seeleute, als auch für die Schiffssicherheit relevant sind.

Ihre Spende kann helfen, den Erhalt der hohen Forschungsqualität in der Maritimen Medizin zu sichern.


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