Kindliche Hirntumore
NOCH LANGE NICHT AM ZIEL
Hirntumore sind die zweithäufigste Krebserkrankung bei Kindern und Jugendlichen, die Überlebenschancen sind trotz intensiver Behandlung nicht optimal. Auch nach einer erfolgreichen Therapie leiden viele junge Patienten unter Spätfolgen wie beispielsweise Lähmungen oder Hörstörungen. Seit mehr als 20 Jahren beschäftigt sich die HIT-MEDStudienzentrale mit der Frage, wie Therapien optimiert und Spätfolgen vermindert werden.
Internationale Tumorstudien
Derzeit ist Prof. Dr. Stefan Rutkowski, kommissarischer Leiter der Klinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie, mit seinem Team in europaweite Studien zum Medulloblastom, dem häufigsten bösartigen Hirntumor, involviert. Zum einen prüft er, ob bei Patienten mit günstiger Prognose die Intensität der Behandlung und damit die Gefahr von Nebenwirkungen reduziert werden kann, ohne dass sich dies negativ auf den Therapieerfolg auswirkt. Zum anderen plant er eine Untersuchung mit ganz jungen Patienten, die aufgrund der Gefahr schwerer Spätfolgen nicht mit der Standardtherapie behandelt werden können. Hier entwickelt das UKE-Team im Verbund mit weiteren europäischen Kliniken wirksame Therapiealternativen.
Neben den klinischen Studien ist die HIT-MED Studienzentrale an praxisorientierter biologischer Forschung beteiligt. Ziel ist es, die Ursachen der Erkrankungen zu verstehen und mit diesen neuen Erkenntnissen die Therapie weiter zu verbessern. Prof. Rutkowski: „Wir können bereits heute jedem Patienten eine zunehmend maßgeschneiderte Therapie anbieten. Am Ziel sind wir deshalb aber noch lange nicht.“