Junge Krebspatienten
BETREUUNG AUS EINER HAND
Durch intensive Behandlungskombinationen aus Operation, Strahlen- und Chemotherapie überleben mehr als doppelt so viele Kinder und Jugendliche eine Krebserkrankung wie vor 40 Jahren. Häufig führen diese Therapien zu anhaltenden Nebenwirkungen und therapiebedingten Langzeitfolgen wie Nervenschäden oder Herzschwäche. Rund die Hälfte der jungen Patienten hat zudem psychische Probleme, findet nur schwer in den Alltag zurück.
Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene (sogenannte AYAs für „Adolescents and Young Adults“) sind auch deshalb besonders betroffen, weil sie oft schon einen Großteil ihres Lebens unter der Erkrankung und deren Folgen leiden. Dazu kommt, dass beim Übergang von der Kinder- und Jugendmedizin zur Erwachsenenmedizin oft die kontinuierliche Betreuung aus einer Hand abbricht und wichtige Informationen verloren gehen. Deswegen hat das Hubertus Wald Tumorzentrum – Universitäres Cancer Center Hamburg (UCCH) eine spezialisierte Sprechstunde, die „AYA – Cancer Survivor Clinic“, geschaffen. Hier werden junge Patienten altersübergreifend von Ärzten verschiedener Fachrichtungen, Sozialarbeitern, Psychologen, Sporttherapeuten, Ernährungsberatern und weiteren Spezialisten betreut.
„Aktuell führen wir Studien durch, um Nebenwirkungen der Chemotherapie abzumildern und den Lebensstil der Patienten positiv zu beeinflussen. Langfristig wollen wir eine qualitativ hochwertige Nachbetreuung anbieten, die auch unter ökonomischen Gesichtspunkten umsetzbar ist“, erläutert Dr. Alexander Stein aus dem Onkologischen Zentrum.