Versorgung in der Zentralen Notaufnahme
Weniger Patientinnen und Patienten als sonst kommen während der Corona-Pandemie in die Zentrale Notaufnahme (ZNA) des UKE – das jedenfalls hat Manuel Unger, Gesundheits- und Krankenpfleger in der ZNA, in den vergangenen Monaten beobachtet. „Die, die kommen, haben in der Regel ernste Beschwerden.“
Gleichwohl gibt es für Manuel Unger und seine Kolleginnen und Kollegen der ZNA genug zu tun. „Mit Beginn der Corona-Krise haben wir die Versorgung in der Notaufnahme wie in allen Kliniken umgestellt, um das Infektionsrisiko für alle so gering wie möglich zu halten. Und diese ist erheblich aufwendiger als die normale Versorgung“, erzählt der 36-Jährige. Alle Verdachtsfälle, die mit einer möglichen SARS-CoV-2-Infektion in die Notaufnahme kommen, werden umgehend isoliert. „Hierfür stehen uns rund 15 Räume, die sonst als Untersuchungszimmer genutzt werden, zur Verfügung.“
Verdachtsfälle – das sind vor allem Patienten, die über typische Symptome wie Fieber oder fehlenden Geruchssinn klagen. Aber auch ältere Menschen, die aus einem Pflegeheim wegen anderer Beschwerden in die ZNA kommen, werden zu ihrem Schutz isoliert. „Sie bleiben so lange im Isolationszimmer oder werden auf eine der UKE-Quarantänestationen verlegt, bis das Ergebnis des Nasen-Rachenabstrichs vorliegt, dem sich alle Patienten, die über die ZNA stationär aufgenommen werden, sofort unterziehen müssen.“ Mit anderen Patienten in der Notaufnahme – oder gar im Bettenbereich des UKE – kommen sie nicht in Berührung, genauso wenig mit anderen Beschäftigten aus dem UKE.
Ziel ist es, die Patientinnen und Patienten in der Notaufnahme schnellstmöglich zu versorgen. Das klappt unter den erschwerten Bedingungen – Ärzte- und Pflegeteams müssen oft in kompletter Schutzausrüstung arbeiten – jedoch nicht immer. Durch die Isolationspflicht vieler Patienten stehen weniger Behandlungsräume zur Verfügung, die Kapazitäten der ZNA sind dann schneller begrenzt. „Wir müssen im Team perfekt funktionieren, um die Situation wieder in den Griff zu bekommen.“ Das klappt in aller Regel sehr gut. Sind jedoch wegen Krankheit oder Corona-Quarantäne zeitweise weniger Kolleginnen und Kollegen im Einsatz als nötig, können schon mal vorübergehende Engpässe auftreten, so Manuel Unger.
Gleichwohl macht die fordernde und abwechslungsreiche Arbeit in der Notaufnahme dem gebürtigen Thüringer viel Spaß. Mit 31 hat sich Unger zu einem kompletten beruflichen Neustart entschieden, bis dahin war er in der Finanzbranche tätig. „Ehrenamtlich habe ich schon zu der Zeit während meines zivilen Ersatzdienstes im Katastrophenschutz und Rettungsdienst gearbeitet, da lag der Wechsel dann nahe.“ Nach Hamburg ging´s der Liebe wegen, er lebt in Poppenbüttel, seit 2016 ist Unger im UKE, seit März 2019 in der ZNA. „Der Entschluss stand früh fest, zwei Tage nach meinem Examen habe ich in der Notaufnahme angefangen.“
Bereut hat er den Wechsel nicht, auch wenn er am Ende seiner Schicht genau spürt, wieviel er gelaufen ist und was er während der zurückliegenden Stunden getan hat. „Wir aus Pflege und Funktionsteam sind die Ersten am Patienten, leiten die notwendigen Schritte ein und legen den Behandlungspfad fest. Das sind verantwortungsvolle Aufgaben, bei der wir uns im Team großartig unterstützen. Und wenn man weiß, dass man eine tolle Kollegin oder einen tollen Kollegen an der Seite hat, macht es alles noch viel leichter.“
Im Notfall schnell die 112 wählen
Wer Symptome eines Herzinfarkts oder Schlaganfalls spürt, sollte sich sofort an die Notrufnummer 112 wenden. Die Behandlung in Hamburgs Notaufnahmen ist sicher, aus Angst vor einer Ansteckung mit dem Corona-Virus sollte keine Patientin und kein Patient zu Hause bleiben. Hier erfahren Sie, mit welchen Symptomen Sie sofort den Notarzt rufen sollten.
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