„Die Verunsicherung ist gewichen“
Mehr als 100.000 Patientinnen und Patienten werden Jahr für Jahr stationär im UKE behandelt, weitere 400.000 kommen zur ambulanten Versorgung. Gewaltige Zahlen. Noch bevor Patienten auf Station versorgt werden, sind ihre erste Anlaufstelle die Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Patientenaufnahme. Deren Arbeit hat sich seit Beginn der Corona-Pandemie deutlich verändert.
„Der Kontakt zu den Patienten ist ein anderer geworden“, sagt Milena Simonovic aus dem Bereich Zentrale Entgeltabrechnung und Patientenaufnahme. „Auf Einhaltung aller Hygienemaßnahmen haben wir in der Aufnahme immer schon größten Wert gelegt. Aber seit Corona spielen Sicherheits- und Schutzvorkehrungen im persönlichen Austausch eine noch viel größere Rolle.“ In der Zentralen Notaufnahme etwa, wo die 36-jährige häufig eingesetzt wird, habe man frühzeitig eine Plexiglasscheibe am sogenannten Gate angebracht, um direkten Kontakt zwischen Patient und Mitarbeiter zu vermeiden. „Das hat die Kommunikation natürlich erschwert, man muss deutlich lauter sprechen. Anfangs waren viele Patienten verunsichert, einige haben sich extra unter die Scheibe gebeugt, um mit uns zu reden – sie haben den Schutz nur als ein Hindernis gesehen.“
Patientenaufnahme an sechs Standorten im UKE
Solche Szenen gibt es inzwischen kaum noch, das Tragen von Schutzmasken ist für Patientinnen und Patienten sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern längst selbstverständlich geworden. „Natürlich ist es für Patienten angenehmer, wenn sie in ein offenes Gesicht blicken und auch mal ein Lächeln sehen, erzählt Milena Simonovic. „Viele waren anfangs sehr verunsichert, wenn auch das medizinische und pflegerische Personal nur mit Maske agiert hat. Aber inzwischen ist diese Verunsicherung bei den meisten Menschen gewichen.“
An sechs Standorten auf dem UKE-Gelände (im Hauptgebäude, in der Notaufnahme, in der Augenklinik, im Kinder-UKE, in der Psychiatrie sowie in Onkologie und Herzzentrum) sind die rund 40 Aufnahmekräfte des UKE im Einsatz. Denn ganz ohne Formalitäten geht eine stationäre Aufnahme natürlich nicht über die Bühne. In den Bereichen werden persönliche Daten und Versichertenstatus erfasst und das Patientenarmband ausgegeben, das während des gesamten Klinikaufenthalts getragen werden muss. Außerdem wird ein Behandlungsvertrag unterzeichnet, erlössichernde Maßnahmen werden ergriffen und mögliche Wahlleistungen abgeschlossen.
Die Schutzmaßnahmen haben sich längst eingespielt
Bei den Gesprächen mit den Patienten achten die Mitarbeiter aus der Aufnahme auf Einhaltung des Sicherheitsabstands, desinfizieren anschließend Kugelschreiber und Klemmbrett, wischen Tische und Stühle ab. „Der Aufwand für jeden einzelnen Patienten ist deutlich höher für uns; da war es anfangs ganz gut, dass die Zahlen rückläufig waren. Jetzt haben sich die Maßnahmen längst eingespielt, jeder von uns weiß, was zu tun ist.“ Überhaupt ist Simonovic, die seit Januar 2019 in der Patientenaufnahme arbeitet, ganz begeistert von ihren Kolleginnen und Kollegen. „Wir sind ein tolles Team und haben die vergangenen Monate wunderbar gemeinsam gemeistert“, sagt sie.
Milena Simonovic ist aus Göttingen, wo sie elf Jahre in der Patientenaufnahme der Uniklinik tätig war, ans UKE gekommen. „Hamburg hat mich schon immer gereizt“, erzählt die gelernte Zahnarzthelferin und Kinderpflegerin, „und da habe ich mich riesig gefreut, dass es mit der Bewerbung im UKE gleich im ersten Anlauf geklappt hat.“ Von Eimsbüttel kommt sie mit dem Rad zur Arbeit, in ihrer Freizeit ist sie häufig mit ihrem dreijährigen Hund – einer groß gewachsenen Mischung aus Berner Sennenhund und Australian Shepherd – im Grünen unterwegs. „Hamburg macht es einem sehr leicht, sich wohlzufühlen.“ Und auch das UKE trägt seinen Teil dazu bei – trotz der zusätzlichen Herausforderungen durch Corona.