"Die Zukunft eines ganzen Klinikums mitgestalten."
Vadim E. (36), Projektingenieur in der Klinik Facility-Management
Er freut sich, im Rahmen der neuen UKE-Arbeitgeber-Kampagne seine persönliche Geschichte zu erzählen. Sie handelt vom Mut zur Veränderung, von Lernwillen, Dankbarkeit und Stolz. „Es macht mich stolz, einen Beitrag zur zukunftsgerechten Gestaltung des UKE leisten zu dürfen“, sagt Vadim, stellvertretender Fachbereichsleiter in der KFE (Klinik Facility-Management Eppendorf).
Seit 2015 arbeitet Vadim in der KFE, zunächst als Projektingenieur im Bereich Raumluft-, Heizungs-, Kälte- und Gebäudeleittechnik. Vor zwei Jahren hat er gemeinsam mit einem Kollegen den neu geschaffenen Fachbereich Gebäudeautomation und Digitalisierung übernommen. Da geht es u. A. um Energieeffizienz, Planung, Beratung, Projektüberwachung und Bauabnahmen, um Aufbau und strategische Weiterentwicklung der zentralen Gebäudeleittechnik. Mit seiner Arbeit trägt er beispielweise dazu bei, dass sich die Mitarbeitenden und Patient:innen in den wohltemperierten Räumlichkeiten des UKE behaglich fühlen, der OP-Saal stets den richtigen Anteil an Frischluft erhält, dass keine Energie verschwendet wird. „Ich bin stolz, einen Beitrag für die Umwelt leisten zu können“, sagt er.
Geboren und aufgewachsen ist er in Taschkent, der Hauptstadt Usbekistans. Als er 16 Jahre alt und in der neunten Klasse ist, reisen die Eltern mit ihm und der Schwester als jüdische Spätaussiedler nach Hamburg aus. „Meine Eltern wollten die beste Plattform für die Entwicklung ihrer Kinder haben“, berichtet Vadim. „Das war ein sehr mutiger Schritt. Er hat sich gelohnt.“
Das neue Leben beginnt auf der „Bibby Altona“, einem Wohnschiff, das als Zentrale Erstaufnahmeeinrichtung dient. Der junge Vadim absolviert den Haupt- und Realschulabschluss und eine Berufsausbildung als technischer Assistent für Informatik. Auf der Fachoberschule qualifiziert er sich zum Elektroniker, erlangt die Fachhochschulreife. Der Weg fürs ersehnte Studium ist frei: Er schreibt sich an der Hochschule für angewandte Wissenschaften ein – Maschinenbau, Fachrichtung Energie- und Anlagensysteme. Nebenbei arbeitet er als IT-Fachmann.
Für seine Bachelor-Arbeit forscht er bei einem Unternehmen in Stuttgart, wird 2014 übernommen – und verliert kaum sechs Monate später den Job, als die Firma in die Insolvenz schlittert. Privat findet Vadim sein Glück: Seine heutige Ehefrau, damals in Ausbildung zur Kinderkrankenpflegerin, begleitet ihn 2015 bei der Rückkehr nach Hamburg, sie kann ihre Ausbildung im UKE problemlos fortsetzen. Bis zur Geburt von Sohn Simon im Februar 2021 arbeitet sie im Kinder-UKE, „in der Klinik, an der ich mitgebaut habe. Ist das nicht der Wahnsinn?“
Vadim absolviert parallel zur Arbeit das Masterstudium, genießt danach zwei Monate Elternzeit mit Söhnchen Simon. „Von meinem Arbeitgeber habe ich stets umfassende Unterstützung erhalten“, dafür sei er dankbar. In seiner Masterarbeit hat er ein Szenario der zentralen Gebäudeleittechnik im Rahmen des UKE-Zukunftsplans 2050 entwickelt. „Wer weiß, vielleicht fließt der eine oder andere Aspekt meines Szenarios ja in den Zukunftsplan ein.“ Das wäre ein weiterer Grund, stolz zu sein.
Text: Ingrid Kupczik
Gemeinsam besser. Fürs Leben.